
PFAS: Mischen oder Verbot – Was steckt dahinter?
2025-06-04
Autor: Gabriel
PFAS im Fleisch: Ein brisantes Thema
Der Ständerat wird am Mittwoch ein umstrittenes Thema behandeln: eine Übergangsregelung für PFAS in Lebensmitteln. Die Diskussion dreht sich um gefährliche Chemikalien, die selbst in der Nahrungskette gefährliche Spuren hinterlassen.
Kritische Warnungen von Experten
Ein renommierter Umweltchemiker von der ETH hebt die gesundheitlichen Risiken von PFAS hervor, selbst in minimalen Mengen. Die Problematik ist gravierender als gedacht, besonders weil bei mehreren Bauernhöfen in St. Gallen die PFAS-Werte in den Böden um das Hundertfache die Norm überschreiten. Dies hat zur Folge, dass diese schädlichen Ewigkeitschemikalien über die Nahrungskette in Tiere gelangen und letztendlich auf unseren Tellern landen.
Ein Gesetz mit Lücken
Obwohl der Verkauf von Lebensmitteln mit hohen PFAS-Werten laut Bundesrecht untersagt ist, lässt es die kantonale Politik weiter zu. Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) kann ein Verkaufsverbot nicht einfach durchsetzen, da Sarah Camenisch erklärt, der Bund keine weitreichenden Maßnahmen ergreifen kann.
Zukunftsorientierte Mischlösung?
Auf der Tagesordnung steht nun die Möglichkeit, PFAS-belastetes Fleisch mit unbelastetem zu vermischen, um so die Regelungen aufzulockern. Unterstützt wird diese Idee von Politikern aus verschiedenen Parteien, die argumentieren, dass eine zu schnelle Einführung von Grenzwerten für Fleisch- und Fischprodukte die Wirtschaft belastet.
Experten mahnen zur Vorsicht
Martin Scheringer, der ETH-Umweltchemiker, warnt jedoch eindringlich vor dieser Strategie. Das Mischen von belasteten und unbelasteten Lebensmitteln könnte PFAS weiter verbreiten, auch wenn die Höchstwerte eingehalten werden. Besonders besorgniserregend sind die krebserregenden Eigenschaften der gängigsten PFAS-Stoffe.
Was sind PFAS?
PFAS (per- und polyfluorierte Alkylverbindungen) sind langlebige Chemikalien, die seit Jahrzehnten in einer Vielzahl von Produkten eingesetzt werden. Ihre Verbreitung in der Umwelt und in der Nahrungskette ist alarmierend. Zahlreiche gesundheitliche Probleme, darunter Leberschäden und Krebs, stehen im Zusammenhang mit diesen Stoffen, die über verunreinigten Boden und Klärschlamm in die Landwirtschaft gelangen.
Kontrollen müssen verschärft werden
Die Detailhändler versprechen bereits, ihre Kontrollen zu intensivieren, um sicherzustellen, dass Produkte mit gefährlichen PFAS-Werten nicht in den Handel gelangen. Migros kündigt an, aufgrund der Entscheidungen aus St. Gallen die Risikobewertung zu erhöhen.
Öffentliche Meinung gefragt!
Was denkst du über die geplante Vermischung von PFAS-belastetem und unbelastetem Fleisch? Während einige das als pragmatische Lösung betrachten, sehen andere die Gefahr, Schadstoffe weiterzuverbreiten. Klar ist: Das Thema erfordert mehr Aufklärung und Transparenz, da es um die Gesundheit unserer Bevölkerung geht.