Perosa: Gläubiger-Einigung rettet Unternehmen vor dem Konkurs
2024-11-06
Autor: Sofia
Nach monatelangen Verhandlungen steht fest: Der Luzerner Dessous-Händler Perosa hat eine Einigung mit seinen Gläubigern erzielt und damit den drohenden Konkurs abgewendet. Am 4. November 2024 hat das Bezirksgericht Luzern den Nachlassvertrag der Perosa AG offiziell bestätigt, wie ein Sprecher des Gerichts bestätigte.
Einigung erzielt
Inhaber und Geschäftsführer Roger Schärer erklärte, dass die Mehrheit der Gläubiger, darunter vor allem der Lebensversicherer Swiss Life mit erheblichen Forderungen, dem Vorschlag zugestimmt hat. Im Rahmen der Einigung sind alle Gläubiger bereit, einen Teil ihrer Forderungen abzuschreiben. Es gibt jedoch noch eine zehn tägige Rekursfrist, wobei Schärer optimistisch bleibt, dass der Vertrag letztendlich in trockenen Tüchern ist.
Keine Entlassungen, aber Veränderungen in der Belegschaft
Perosa befindet sich seit Mai in definitiver Nachlassstundung, was es dem Unternehmen ermöglicht, seine Sanierungspläne umzusetzen, ohne dass während dieser Zeit eine Betriebsaufnahme erfolgen kann. Trotz der finanziellen Schwierigkeiten wurde der operative Betrieb in den letzten Monaten unter der Aufsicht eines Sachwalters normal fortgeführt.
Perosa hat sich auf den Verkauf von hochwertigen Dessous spezialisiert und unterlag seit der Pandemie einem starken Rückgang der Einnahmen. Schärer berichtete, dass sich die finanzielle Situation während der Nachlassstundung erheblich verbessert habe, und fügte hinzu, dass die 83 Arbeitsplätze des Unternehmens gesichert seien. Aktuell ist die Belegschaft jedoch aufgrund von Fluktuationen auf knapp 80 Mitarbeiter geschrumpft. Schärer betont jedoch, dass keine Entlassungen geplant sind.
19 Filialen in der Schweiz und strategische Veränderungen
Ein bedeutendes Problem für Perosa war die hohe Miete am Luzerner Schwanenplatz, die Swiss Life mit 35.000 Franken monatlich festgelegt hat. Während der Pandemie erhielt Perosa angeblich keine Mietminderungen, was zu finanziellen Schwierigkeiten führte. Das Unternehmen schloss den Standort am Schwanenplatz im letzten Jahr und reduziert parallel die Anzahl der Filialen mit hohen Mietpreisen landesweit.
Auf dem Höhepunkt seiner Expansion im Jahr 2010 besaß Perosa 30 Filialen in der Schweiz. Nach den Schließungen in Luzern, Bern und Lausanne sind es mittlerweile 19. Aktuell bleibt der Standort an der Hirschmattstrasse in Luzern bestehen, der fast die Hälfte des Umsatzes des ehemaligen Schwanenplatz-Standorts übernehmen konnte. Schärer äußerte den Wunsch, mittelfristig eine Filiale in der Luzerner Altstadt zu eröffnen, um das Unternehmen weiter zu stärken. 'Dafür lassen wir uns aber Zeit', so Schärer.
Zukünftige Strategien und Herausforderungen
Zusätzliche Informationen zufolge plant Perosa, innovative Marketingstrategien zu implementieren, um die Sichtbarkeit der Marke zu erhöhen und ihre treue Kundschaft zurückzugewinnen. Die nächsten Monate werden entscheidend sein, um zu sehen, ob das Unternehmen die finanziellen Herausforderungen meistern kann und ob die positiven Entwicklungen in der Branche anhalten.