
Parkplatzchaos im Alpstein: Droht das Verkehrsdesaster?
2025-06-04
Autor: Lara
Ein Verkehrsproblem, das nicht ignoriert werden kann
Herzlich willkommen in Wasserauen, der malerischen Streusiedlung am Eingang zum Alpstein, die sich im Sommer in ein Touristenziel verwandelt. Tausende strömen hierher, um den atemberaubenden Seealpsee zu erwandern oder die wunderbare Bergwelt zu erkunden. Doch die idyllische Kulisse kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Verkehrssituation katastrophal ist.
Der Parkplatzmangel eskaliert
Insgesamt 920 Parkplätze stehen zur Verfügung, darunter 350 befestigte und 570 unbefestigte. Doch selbst an sonnigen Tagen ist dies nicht genug. Einer aktuellen Studie zufolge betrug die maximale Nachfrage für Parkplätze vergangenes Jahr 1295! In den Monaten Juli und August gab es an keinem Tag genügend Platz für die Besucher.
Parkleitsystem: Ein Schritt in die richtige Richtung?
Eine vielversprechende Lösung könnte die Einführung eines Parkleitsystems sowie eines Reservationssystems sein, das bereits in der Planung ist. Das System soll darauf abzielen, den Tourismus von Tagesausflügen auf Übernachtungen umzustellen. So könnten Touristen bereits vor der Ankunft im Kanton informiert werden, wo noch Parkplätze frei sind.
Neue Strategien für altes Problem
Doch das Parkleitsystem allein reicht nicht aus. Die Raumplanungsfirma Rapp AG wurde beauftragt, alternative Lösungen zu entwickeln. Drei mögliche Varianten stechen hervor:
Variante 1: Parkhaus in Appenzell
Der Bau eines Parkhauses in der Nähe von Appenzell könnte eine Lösung bieten. Dies würde nicht nur den Ansturm auf Wasserauen und Brülisau reduzieren, sondern auch für Events in Appenzell nutzbar sein. Allerdings bestehen Bedenken, dass die Verkehrsbelastung in Appenzell dadurch steigen könnte.
Variante 2: Zusätzliche Parkplätze an den Zielen
Eine zweite Variante schlägt den Bau von Parkgaragen direkt in Wasserauen und Brülisau vor. Das würde den Touristen erlauben, direkt zu den Wanderungen zu fahren. Doch Experten warnen vor dem Risiko des Overtourismus, da so noch mehr Verkehr in die Region gelenkt wird.
Variante 3: Ohne Parkplatzausbau
Die dritte Variante vermeidet den Ausbau neuer Parkplätze und setzt stattdessen auf ein Konzept, das den Verkehr durch öffentliche Verkehrsmittel und umweltfreundliche Alternativen reduziert. Dies könnte nicht nur die Kosten niedrig halten, sondern auch den Druck auf die beliebten Wanderziele mindern.
Die Zukunft des Veloparkplatzes bleibt ungewiss
Ein weiterer Vorschlag, ein Veloparkplatz zu schaffen, wurde vorerst verworfen, nachdem Einsprachen das Projekt blockierten. Die Hoffnung, umweltbewusste Wanderer zu ermutigen, ihre Fahrräder zu nutzen, muss nun auf die lange Bank geschoben werden.
In Anbetracht der wachsenden Besucherzahlen im Alpstein wird ein Handeln dringend erforderlich. Der Druck auf die Infrastruktur könnte schließlich nicht nur die Touristen unzufrieden stellen, sondern auch die Anwohner vor große Herausforderungen stellen.