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ÖV Ostschweiz: Nur Eine Verbindung Macht Gewinn

2025-05-12

Autor: Lara

Öffentlicher Verkehr in der Schweiz: Ein Spagat zwischen Rentabilität und Subventionen

Der öffentliche Verkehr in der Schweiz ist mehr als nur eine Verbindung zwischen großen Städten; er ist das Lebenselixier für viele Dörfer und kleinere Gemeinden. Während Fernverkehrslinien oftmals selbsttragend agieren, stehen ihre Regionalkanäle im Schatten und brauchen die finanzielle Unterstützung von Bund und Kantonen.

Massive finanzielle Unterstützung für den Regionalverkehr

Jährlich fließen rund 2,2 Milliarden Franken in den regionalen Personenverkehr (RPV), fast die Hälfte davon wird vom Bund getragen. Die Kantone steuern ebenfalls erhebliche Beträge bei, wie etwa St.Gallen mit etwa 94 Millionen Franken und Thurgau mit rund 41 Millionen.

Die wenigsten Linien wären ohne Hilfe tragbar

Eine aktuelle Berechnung zeigt, dass ohne diese Subventionen die meisten Regionalverbindungen nicht wirtschaftlich wären. Besonders auffällig ist, dass nur eine einzige Linie in der Ostschweiz tatsächlich rentabel ist. Diese fährt jedoch nur kurz durch St.Gallen.

Der überraschende Gewinner: Die S5

Die S5, die von Zug oder Zürich ins Zürcher Oberland führt und kurz durch St.Gallen in Richtung Pfäffikon fährt, ist die einzige profitabel betriebene Verbindung. Mit einem Kostendeckungsgrad von 100,8 Prozent bekommt der Kanton sogar 25.400 Franken zurück!

Die besten Verbindungen: Nur kurze Ausflüge in die Ostschweiz

Die S7 und S15 folgen mit einem Kostendeckungsgrad von 92,1 bzw. etwa 80 Prozent. Beide Linien nehmen nur einen kleinen Teil der Ostschweiz in Anspruch, dennoch sind die finanziellen Beteiligungen des Kantons St.Gallen hoch. Der Schlüssel zu diesem finanziellen Engagement liegt im interkantonalen Verteilschlüssel, erklärt Florian Jud vom Amt für öffentlichen Verkehr.

Hohe Nachfrage als Erfolgsgeheimnis

Die Tatsache, dass die erfolgreichsten Linien im Zürcher Verkehrsverbund (ZVV) angesiedelt sind, überrascht nicht. Jud betont: „Hohe Nachfrage führt zu einem hohen Kostendeckungsgrad.“ Das erklärt auch den Erfolg der Nachtverbindung SN21 und andere wichtige Strecken zwischen großen Städten.

Andere Verkehrsmittel kämpfen mit niedrigeren Kostendeckungsgraden

Im Vergleich dazu strugglen die meisten Nachtangebote, mit einem Kostendeckungsgrad, der oft weit unter 50 Prozent liegt. Der PubliCar Appenzell, der zum Beispiel nur auf 11 Prozent kommt, ist ein besonders extremes Beispiel.

Eine bunte Mischung an Angeboten, doch Subventionen bleiben nötig

Auch Fährverbindungen und Seilbahnen erhalten Unterstützung. Die Fähre von Romanshorn nach Friedrichshafen hat beachtliche 80,7 Prozent Kostendeckung, während die Verbindung mit der Seilbahn auf 70,4 Prozent kommt. Hier bleibt den Kantonen jedoch ein hoher Betrag zum Zahlen.

Zusammenfassend zeigt sich: Ohne die starken finanziellen Rücklagen von Bund und Kantonen, wäre die Mobilität vieler Menschen in der Ostschweiz gefährdet!