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Organisierte Kriminalität in der Schweiz: Ein überraschender Vorfall mit den Hells Angels

2025-01-22

Autor: Simon

Ein 27-Jähriger hat sich als Mitglied des berüchtigten Motorradclubs Hells Angels ausgegeben, um einen Schuldner einzuschüchtern. Der Plan ging jedoch nach hinten los, als die echten Hells Angels von seinem betrügerischen Verhalten erfuhren und ihn in ihr Clubhaus in Bern bestellten, wo es zu einer gewaltsamen Konfrontation kam.

Der Kriminologe Dirk Baier erläutert, dass organisierte Kriminalität in der Schweiz zweifellos existiert, das genaue Ausmaß jedoch schwer abzuschätzen sei. Er betont, dass solche Vorfälle sowohl den Tätern als auch den Opfern schaden können, da sie Konflikte verschärfen, die möglicherweise zu noch gravierenderen Straftaten führen.

Laut Baier kann man die Hells Angels in der Schweiz jedoch nicht automatisch der organisierten Kriminalität zuordnen, da ihre Hauptziele nicht immer krimineller Natur sind. Er merkt an, dass es oft eine feine Linie gibt, ab wann ein Problem als solches wahrgenommen wird – ist es erst ein Problem, wenn es Tote gibt oder schon, wenn finanzielle Schäden entstehen, wie etwa durch Steuerbetrug?

Die Reaktion der Hells Angels auf diesen Vorfall ist für Baier nicht überraschend. Er erklärt, dass solche Rockergruppen es nicht mögen, im Rampenlicht zu stehen, und sie sehr empfindlich auf Eindringlinge reagieren, die ihren Ruf gefährden. Die Gewalt, die der 27-Jährige erfahren hat, könnte auch als eine Art Warnung dienen: Niemand, der nicht Mitglied ist, sollte sich trauen, im Namen der Hells Angels zu handeln.

Zusätzlich weist Baier darauf hin, dass Gewalt oft als eine Männerdomäne in solchen Gruppen wahrgenommen wird. Konflikte werden dort nicht durch Diskussionen gelöst, sondern einfach mit Gewalt beantwortet. Diese Denkweise führt zu einem Teufelskreis von Rache und weiteren Konflikten.

Abschließend betont Baier, dass sowohl die Täterschaft als auch die Reaktion der Hells Angels nicht ohne Konsequenzen sind. Am Ende gewinnen in solchen Konflikten immer die staatlichen Institutionen, denn Straftaten ziehen rechtliche Folgen nach sich und schädigen die Gemeinschaft. Es bleibt zu hoffen, dass solche Vorfälle die Aufmerksamkeit auf die Risiken und die Realität der organisierten Kriminalität in der Schweiz lenken.