Wissenschaft

Nobelpreisträger Didier Queloz: "Wir werden das Leben im All definitiv entdecken!"

2025-06-09

Autor: Emma

Didier Queloz: Der Weg zur ersten Exoplaneten-Entdeckung

Mit gerade einmal 30 Jahren revolutionierte Didier Queloz 1995 während seiner Doktorarbeit an der Universität Genf die Astronomie. Er entwickelte ein bahnbrechendes Gerät, das mithilfe des Dopplereffekts winzige Geschwindigkeitsveränderungen bei Sternen messen konnte, die durch vorbeiziehende Planeten verursacht werden. Kurz darauf machte er Geschichte: Er entdeckte den ersten Exoplaneten, 51 Pegasi b, und wurde dafür 2019 mit dem Nobelpreis ausgezeichnet. Heute leitet Queloz an der ETH Zürich ein Forschungszentrum, das das Ursprungsgebiet und die Verbreitung von Leben im Universum untersucht – sein Ziel: eine zweite Erde finden!

Die Entdeckung, die alles veränderte

„Niemand glaubte damals an die Ergebnisse meines Projekts“, erklärt Queloz. Während die Wissenschaftler um ihn herum von ihrem Sonnensystem geprägt waren, gab es in der Astronomie kaum Vorstellungen von Planeten außerhalb unserer eigenen. Als Queloz unerwartete Daten eines Sterns erhielt, war er zuerst skeptisch und dachte an einen Fehler. Schließlich erkannte er den wahren Grund: ein riesiger Gasplanet, der so nah an seinem Stern war, dass er in weniger als fünf Tagen um ihn kreiste. Ein wahrer Wurf!

Mischung aus Skepsis und Faszination

Die Reaktion der Fachwelt? Skepsis. „Es dauerte lange, bis unser Artikel akzeptiert wurde“, erinnert sich Queloz. Der neu entdeckte Planet passte in kein bekanntes Muster, keine der bisherigen Theorien konnte ihn erklären. Die Bestätigung durch Konkurrenzforscher war entscheidend, doch die Skepsis hielt lange an.

Ein neues Universum: Von Isolation zur Entdeckung

Queloz bemerkt: „Wir schauen jetzt nicht mehr isoliert auf unser Sonnensystem.“ Die Erkenntnis, dass es ganz andere Planetensysteme gibt, die nicht mit dem unseren zu vergleichen sind, hat unsere Sicht revolutioniert. Doch die Frage bleibt: Wo ist die zweite Erde? Mit dem James-Webb-Teleskop haben wir neue Möglichkeiten, auch wenn die Priorität nicht darauf liegt, Planeten zu entdecken, sondern ihre Atmosphären zu untersuchen.

Die nächsten Schritte zur Entdeckung von Leben im All

Spannende Projekte stehen bevor: Die Esa plant 2026 die Plato-Mission. Auch große Teleskope wie das Extremely Large Telescope (ELT) in Chile werden weiterentwickelt. Queloz ist überzeugt: "In 50 Jahren werden wir modernste Instrumente haben, um Exoplaneten systematisch zu finden." Doch wann werden wir Leben entdecken? Queloz bleibt optimistisch: "Es wird definitiv passieren!" Er glaubt, dass der entscheidende Durchbruch unmittelbar bevorsteht.

Die Suche geht weiter: Leben im Sonnensystem und darüber hinaus

Ein ganzheitlicher Ansatz ist entscheidend, um der Frage nach dem Leben im Universum nachzugehen. Queloz sieht auch im eigenen Sonnensystem große Chancen. Der Mars könnte möglicherweise frühe Lebensbedingungen gehabt haben. Aber auch Venus, unser Schwesterplanet, bietet Rätsel, die gelöst werden müssen.

Auf zur zweiten Erde!

Um das Rätsel der Lebendigkeitsbedingungen auf der Erde zu entschlüsseln, analysiert Queloz Exoplaneten unter Berücksichtigung ihrer Eigenschaften. Durch ein Projekt namens "Terra Hunting" soll jetzt automatisch 10 Jahre lang 50 vielversprechende Sterne beobachtet werden. Der Forscher ist überzeugt: "Das wird die langweiligste Forschung sein, die Sie sich vorstellen können!" Doch er ist bereit, alles zu riskieren, um den nächsten großen Schritt in der Erforschung des Lebens im Universum zu tun.

Ein Blick in die Zukunft: Wo endet das Universum?

Auf die letzte Frage eines achtjährigen Jungen, wo das Universum endet, reagiert Queloz mit einem Lächeln. Die Antworten auf diese grundlegenden Fragen stehen noch aus, und die Entdeckungsreise hat gerade erst begonnen. Werden wir das Leben im All finden? Queloz ist sicher: Ja, und er wird nicht ruhen, bis dies geschehen ist.