
Nicolas Hojac bricht Rekord an Eiger, Mönch und Jungfrau: Ein Tribut an Ueli Steck
2025-04-15
Autor: Louis
Ein historischer Moment auf dem Jungfraujoch
Als der Schweizer Bergsteiger Nicolas Hojac Anfang April auf dem Gipfel der Jungfrau steht, schickt er seiner Freundin eine kurze Sprachnachricht: "Alles gut gegangen." Und das in einem atemberaubenden Tempo!
Neuer Rekord nach jahrelanger Vorbereitung
Der 32-jährige Hojac und sein österreicher Partner Philipp Brugger haben die Nordwände von Eiger, Mönch und Jungfrau in nur 15 Stunden und 30 Minuten bezwungen — satte neuneinhalb Stunden schneller als der bisherige Rekord von Ueli Steck und Stephan Siegrist aus dem Jahr 2004.
Ein besonderes Erinnerungsstück
In Hojacs Lager hängt ein Seil von Ueli Steck, das ihm dessen Frau geschenkt hat, nachdem Steck 2017 tragisch im Himalaya verstarb. Hojac, der einst mit Steck freundschaftlich und als Bergpartner verbunden war, hält immer noch den Seilschaftsspeedrekord an der Eiger-Nordwand.
Der Kampf gegen die Zeit
Am Morgen des Rekordversuchs starten Hojac und Brugger um 1 Uhr am Fuß der Eiger-Nordwand. Ausgestattet mit Stirnlampen gehen sie den Weg über die legendäre Heckmair-Route, die 1938 erstmals erklommen wurde. Nach sechs Stunden erreichen sie den ersten Gipfel, genießen den Sonnenaufgang und treffen auf Adrian Zurbrügg, der sie mit Wasser versorgt.
Herausforderungen und strategische Entscheidungen
Vor dem Mönch stehen sie vor der Wahl: Zeit sparen durch ein steiles Couloir oder den sicheren Weg wählen? Hojac wagt das Risiko, um seine Grenzen auszutesten. Am Mönch angekommen, haben sie nur noch drei Stunden und wissen, dass sie auf Rekordkurs sind.
Eine wohlverdiente Pause
Trotz strenger Ernährung mit Gels gönnen sich die beiden Bergsteiger eine einzigartige Pause am Jungfraujoch. Hier lassen sie sich 25 Minuten Zeit für eine Portion Pommes, zubereitet von freundlichen Wirtsleuten — eine seltene Stärkung auf solch einer Tour.
Der emotionale Höhepunkt
Als sie am Fuß der Jungfrau stehen, wissen sie: Der Rekord ist fast sicher. Trotz der Unsicherheit, insbesondere bei der weniger vertrauten Jungfrau-Nordwand, haben sie alles gegeben. Hojac gesteht, dass er hier oben emotional nah an den Tränen war — ein Moment des Gedenkens an Ueli Steck, der sein großes Ziel ebenfalls in weniger als 24 Stunden erreichen wollte.
Ein Vermächtnis wird vollendet
Mit dem neuen Rekord ist Nicolas Hojac dem Traum seines verstorbenen Freundes Ueli Steck nähergekommen. In 15 Stunden und 30 Minuten hat er eine Legende geehrt und damit eine neue Ära im Bergsteigen eingeläutet.