Die Automobilbranche steht vor einem Wendepunkt! Seit der Corona-Pandemie wurden insgesamt weniger Autos verkauft, doch elektrische und hybride Fahrzeuge erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Diese Entwicklung könnte durch die ab dem 1. Januar gültigen, strengeren CO₂-Emissionsvorschriften noch weiter an Fahrt gewinnen.

Die neuen Vorschriften zielen darauf ab, die CO₂-Emissionen im Straßenverkehr erheblich zu senken. "Es geht hauptsächlich um die neuen Zielwerte für Personenwagen, Nutzfahrzeuge, aber neuerdings auch für schwere Nutzfahrzeuge", erklärt Roger Kunz, Präsident des Verbands freier Autohandel Schweiz (VFAS).

Im Durchschnitt sind die neuen Zielwerte 15 Prozent strenger als zuvor – ein erhebliches Hindernis. Um sanktionsfrei zu bleiben, müssen Autohändler bis 2025 doppelt so viele Elektrofahrzeuge verkaufen wie im Jahr 2024. Kunz merkt an: „Der Trend bewegt sich bereits in diese Richtung. Obwohl die Gesamtzahl neu zugelassener Personenwagen seit der Corona-Krise auf einem niedrigeren Niveau liegt, sind Elektro- und Hybridautos auf dem Vormarsch. In diesem Jahr sind knapp zwei Drittel der in der Schweiz verkauften Fahrzeuge teil- oder voll elektrifiziert, im Vergleich zu nur etwa 13 Prozent im Jahr 2019."

Um die neuen Zielvorgaben zu erreichen, müssen die Verkaufszahlen umweltfreundlicherer Autos weiter steigen. Besonders im günstigen Einstiegssegment besteht ein großer Nachholbedarf. „Bisher wurde der Markt von hochpreisigen Luxus-Elektrofahrzeugen dominiert“, gibt Kunz zu bedenken.

Die Branche setzt nun vermehrt auf attraktive Kundenangebote, um den Verkauf von Elektroautos anzukurbeln. "Wir können diese Fahrzeuge gezielt bewerben, die den neuen Zielvorgaben entsprechen“, erklärt Thomas Rücker, Direktor von Auto-Schweiz. „Das bedeutet beispielsweise, Null-Prozent-Leasing-Angebote für Elektrofahrzeuge anzubieten, um deren Sichtbarkeit bei den Kunden zu erhöhen."

Doch es gibt auch Schattenseiten! Sollte die Branche die neuen Vorgaben nicht erfüllen, drohen empfindliche Sanktionen. Rücker äußert seine Bedenken: "Wir halten es für unrealistisch, dass die Ziele bis 2025 vollständig erreicht werden, basierend auf den aktuellen Akzeptanzraten von Elektrofahrzeugen. Daher erwarten wir für 2025 Sanktionszahlungen, die sich auf dreistellige Millionenbeträge belaufen könnten."

Die Herausforderung liegt nicht nur in der Einhaltung der Vorschriften, sondern auch in der Erhöhung der Akzeptanz von Elektrofahrzeugen unter den Verbrauchern. Die Automation der Mobilität steht also vor einer Vielzahl von Herausforderungen, während der Markt versucht, sich auf die neue Realität einzustellen. Werden die Hersteller bereit sein, den Sprung in eine umweltfreundlichere Zukunft zu wagen? Die kommenden Jahre werden entscheidend sein!