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Nationalrat Drängt auf Einfacheren Zugang zur Pädagogischen Hochschule für Berufsmaturanden

2025-04-14

Autor: Lara

In der Schweiz herrscht Lehrermangel – eine Tatsache, die niemand mehr übersehen kann. Verschiedene Kantone haben bereits Maßnahmen ergriffen, um diesem Mangel entgegenzuwirken. Dazu zählen die Unterstützung von Quereinsteigern und die Lockerung der Einstellungsanforderungen.

Ein neuer Vorschlag von Simon Stadler

Simon Stadler, Nationalrat der Urner Mitte, hat eine bahnbrechende Idee: Er fordert, dass ein Berufsmaturitätsabschluss zum Studium an einer Pädagogischen Hochschule berechtigt – und zwar ohne Aufnahmeprüfung! Das ist eine bemerkenswerte Wendung in der Diskussion um den Lehrermangel.

Stadler, der selbst Lehrer ist und ursprünglich Maurer gelernt hat, weiß aus erster Hand, wie zeitaufwändig und herausfordernd die Aufnahmeprüfung für die Pädagogischen Hochschulen ist. Trotz seiner Berufsmaturität musste er sich ein Jahr auf die Prüfungen vorbereiten. "Die Berufsmaturität hat einfach nichts gebracht. Das ist nicht mehr zeitgemäß! Sie sollte mehr Wert bei der Zulassung zu den Pädagogischen Hochschulen haben," erklärt er.

Attraktivität des Lehrberufs erhöhen

Eine erleichterte Zulassung könnte den Lehrberuf für junge Berufstätige attraktiver machen – besonders wichtig, wenn man bedenkt, dass der Lehrkräftemangel bis 2035 ein erhebliches Problem blieben wird. "Wir müssen jetzt handeln, um die Qualität in den Schweizer Schulen zu sichern!" betont Stadler.

Widerstand von Lehrerverbänden

Interessanterweise sind die Lehrerverbände gegen diese uneingeschränkte Zulassung. Sie argumentieren, dass die zusätzlichen Anforderungen für die Ausbildung der Lehrkräfte notwendig sind. Dagmar Rösler, Präsidentin des Dachverbands, meint: "Die Ausbildung ist anspruchsvoll und die Anforderungen steigen ständig. Es wäre nicht sinnvoll, die Standards zu senken."

Bundesrat auf der Bremse

Der Bundesrat hingegen ist vorsichtig und hat es nicht eilig, den Zugang zur Pädagogischen Hochschule zu erleichtern. Er verlangt von den Kantonen lediglich, die bestehenden Regelungen zu überprüfen.

Positive Entwicklungen in den Kantonen

Einige Kantone, wie Bern, haben bereits Hürden teilweise abgebaut, während das Zürcher Kantonsparlament letzte Schritte in diese Richtung unternommen hat. Doch Simon Stadler setzt seine Hoffnung vor allem auf das Bundesparlament: Die Bildungskommission des Ständerats arbeitet an einem konkreten Vorschlag, um den Zugang für Berufsmaturanden auf nationaler Ebene zu verbessern.