Lino Martschini: Ein Phänomen im Schweizer Eishockey

Der nur 1,68 m große Stürmer des EV Zug, Lino Martschini, beeindruckt die Eishockeywelt nicht nur mit seinen technischen Fähigkeiten, sondern auch mit einer bemerkenswerten Konstanz. In der abgelaufenen Qualifikationsrunde der National League sicherte er sich den Titel des besten Schweizer Scorers und strebt nun seinen dritten Schweizer Meistertitel an.

Trotz seiner geringen Körpergröße wird Martschini oft als herausragendes Talent angesehen. Ein NHL-Scout erkundigte sich einst nach Schweizer Draft-Kandidaten und schloss Martschini aufgrund seiner Größe aus. Diese kleine Episode zeigt, wie hart das Konkurrenzumfeld im Eishockey sein kann, doch für Martschini ist Größe nie ein Hindernis gewesen. Stattdessen hat er seine Wendigkeit und Schnelligkeit als seine großen Stärken erkannt, die ihm ermöglichte, in der National League erfolgreich zu adaptierten Spielstilen beizutragen.

In bisher 720 Spielen hat Martschini beeindruckende 256 Tore und 333 Assists erzielt. In der vergangenen Saison endete er mit 18 Treffern und 26 Assists und war damit der erfolgreichste Schweizer Skorer hinter zehn ausländischen Spielern. Diese Leistungen unterstreichen nicht nur seine individuelle Klasse, sondern auch die konstante Qualität, die er über 13 Saisons hinweg zeigt.

Martschini beschreibt, dass er von klein auf wusste, was es braucht, um in einem wettbewerbsintensiven Umfeld zu bestehen. "Ich habe nie daran gezweifelt, dass ich es schaffen kann, solange ich hart arbeite und mich ständig verbessere", sagte er. Auch wenn ihm gelegentlich gesagt wurde, dass er auf höherem Niveau nicht mithalten könne, ließ er diese Meinungen nie zu nah an sich herankommen. Stattdessen umgab er sich mit Menschen, die an ihn glaubten und ihm den Rücken stärkten.

Im Februar verzichtete Martschini auf eine Nominierung der Nationalmannschaft unter Trainer Patrick Fischer, um sich auf seine Regeneration zu konzentrieren. Sein klares Ziel: mit dem EV Zug nach 2021 und 2022 ein weiteres Mal den Meistertitel zu gewinnen. Der EV Zug beendete die Qualifikation auf dem vierten Platz und trifft im Viertelfinal auf HC Davos.

"Wir hatten eine Saison voller Höhen und Tiefen", reflektiert Martschini. Den Heimvorteil im entscheidenden Spiel zu ergattern, sei von entscheidender Bedeutung. Die Vorfreude auf das Duell mit Davos ist hoch, nicht zuletzt, weil der Davoser Trainer Josh Holden eine lange Vorgeschichte als Spieler und Assistent in Zug hat.

Zusätzlich zu seiner sportlichen Brillanz hat Martschini auch das menschliche Element nicht vergessen. Er glaubt, dass es für das Team wichtig ist, Coach Dan Tangnes gebührend zu verabschieden, der nach sieben Jahren als Headcoach im Sommer nach Schweden zurückkehren wird. "Wir wollen, dass er seinen letzten Auftritt bei uns als etwas ganz Besonderes in Erinnerung behält", so Martschini weiter.

Mit seiner Leidenschaft und seinem unermüdlichen Einsatz zeigt Lino Martschini, dass im Eishockey nicht nur Größe zählt, sondern auch Hingabe und das Streben nach stetiger Verbesserung. Holen wir uns den nächsten Titel!