
Nasa schaltet Instrumente der „Voyager“-Raumsonden ab – ein Schritt in die Ungewissheit
2025-03-07
Autor: Nina
Die Nasa steht vor einer entscheidenden Herausforderung mit ihren legendären Raumsonden „Voyager 1“ und „Voyager 2“, die seit über vier Jahrzehnten das All durchqueren. Diese beiden Sonden haben das Sonnensystem verlassen und liefern weiterhin bedeutende Informationen über den interstellaren Raum. Doch nun geht die Energie zur Neige, und die Nasa sieht sich gezwungen, aktiv zu werden.
Die „Voyager 1“ und „Voyager 2“, die im Sommer 1977 gestartet wurden, wurden ursprünglich zur Erforschung der äußeren Planeten entworfen. Inzwischen haben sie die Grenzen unseres Sonnensystems überschritten – „Voyager 1“ trat 2012 in den interstellaren Raum ein, gefolgt von „Voyager 2“ im Jahr 2018. Diese Sonden sind mit Radionuklidbatterien ausgestattet, die durch den Zerfall radioaktiver Materialien Energie erzeugen, jedoch sind diese Batterien aufgrund der langen Missionsdauer schon stark erschöpft.
Um die Lebensdauer der Sonden zu verlängern, hat die Nasa bereits zuvor Instrumente abgeschaltet und wird nun weitere Maßnahmen ergreifen. Die Projektleiterin der „Voyager“-Mission, Suzanne Dodd, betont: „Wir ziehen alle Register, um die Sonden so lange wie möglich aktiv zu halten. Die elektrische Energie wird jedoch knapp. Wenn wir jetzt nicht handeln, könnte es in ein paar Monaten das Ende der Mission sein.“
Aktuell verbleiben beiden Sonden jeweils noch drei von ursprünglich zehn funktionierenden Instrumenten. Diese Instrumente senden faszinierende Daten zurück zur Erde – Informationen, die für das Verständnis des interstellaren Mediums und der damit verbundenen physikalischen Prozesse unerlässlich sind. Die Skala und Vielfalt der gesammelten Daten stellt einen kostenbaren Bonus sowohl für Wissenschaftler als auch für die Technologie dar, die seit fast 50 Jahren getestet wird.
Selbst die Nasa sieht die nächste Herausforderung mit Skepsis voraus; sie erwartet, dass die verfügbaren Energiereserven der Sonden etwa ein Jahr lang ausreichen werden. Aktuell werden gezielte Instrumente, wie das Magnetometer und das Plasmawellen-System von „Voyager 1“, verwendet, um bis zur Erschöpfung der Energie Daten zu sammeln.
Ein weiterer bemerkenswerter Punkt ist die Möglichkeit, dass, sofern die Energieeffizienz der Sonden weiterhin optimiert wird, „Voyager 1“ und „Voyager 2“ bis in die 2030er Jahre mit mindestens einem aktiven Instrument operieren könnten. Die Wissenschaftlerin Linda Spilker vom Jet Propulsion Laboratory (JPL) hebt hervor, dass jede Erhebung Daten aus unerforschten Regionen zusammenbringt. Auch wenn der Moment des endgültigen Abschaltens bevorsteht, erwartet man gleichzeitig neue, bahnbrechende Erkenntnisse aus diesen schon beinahe magischen Sonden, die Grenzen des menschlichen Wissens kontinuierlich erweitern.