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Naima Cuica: So gelingt die Integration in der Schweiz - Ein inspirierender Bericht

2025-03-06

Autor: Noah

Naima Cuica, eine 50-jährige Venezolanerin, lebt seit dem 23. Januar 2003 in der Schweiz und hat kürzlich ihre Ausbildung zur Pflegefachfrau abgeschlossen. Ein Dokumentarfilm, der in den kommenden Monaten in den Schweizer Kinos gezeigt wird, beleuchtet ihre Herausforderungen auf dem Weg zur Integration und wie sie dem Scheitern nur knapp entgangen ist.

Cuica beschreibt den emotionalen Kampf, den sie durchlebt hat, und die Scham, Hilfe anzunehmen, die viele Migrantinnen und Migranten empfinden. Trotz der Schwierigkeiten, fühlt sie sich heute in der Psychiatrie, wo sie arbeitet, akzeptiert und integriert.

Auf die Frage, ob sie mit ihrem heutigen Wissen Venezuela erneut verlassen würde, antwortet sie stolz: „Absolut! Die Schweiz ist für mich ein Ausnahmeland. Besonders Basel mit seinem südlichen Flair hat mein Herz erobert.”

Cuica rät anderen Migrantinnen und Migranten, offener gegenüber Hilfsangeboten zu sein. Beispielsweise hätte ein spezielles Programm im Kanton Basel-Stadt ihr finanzielle Sicherheit bieten können, während sie ihre Kinder großzieht. Stattdessen kämpfte sie jahrelang darum, sich im Niedriglohnsektor durchzuschlagen und gleichzeitig ihre Kinder zu betreuen. „Es war mir peinlich, Hilfe anzunehmen”, gesteht sie und erklärt, dass in ihrem Freundeskreis viele Menschen mit Migrationshintergrund eine ähnliche Denkweise hatten.

Sie fordert eine grundlegende Veränderung in der Wahrnehmung von Hilfsangeboten: „Die Botschaft sollte lauten: Die Schweiz investiert in dich, damit du ein wertvoller Teil der Gesellschaft werden kannst.” Dies würde es neuen Migrantinnen und Migranten erleichtern, sich schneller zu integrieren und selbstbewusster am sozialen Leben teilzunehmen.

Auf die Frage, wie oft sie daran dachte, aufzugeben, während sie die Herausforderungen meistern musste, gesteht Cuica, dass sie unzählige Male an diesem Punkt war. „Ich fühlte mich oft nicht willkommen und dachte darüber nach, zurückzulaufen.” Doch ihre Entschlossenheit, das Pflege-Diplom zu erlangen, gab ihr ein Ziel und Antrieb.

„Die Integrationspolitik in der Schweiz ist nicht perfekt, aber es gibt hier keine Ghettos, und die Menschen haben die Möglichkeit, sich zu entfalten”, betont sie. Sie erkennt jedoch auch, dass es in ihrem Freundeskreis viele Vorurteile gegenüber neuen Migrantinnen und Migranten gibt, die oft auf die eigenen Erfahrungen zurückblicken und sich darüber beschweren.

„Ich arbeite jetzt in der Psychiatrie, wo ich mich wohlfühle, weil ich und die Patienten etwas anders sind. Hier fallen wir auf, aber das ist akzeptiert. Ich bin stolz darauf, dass ich es geschafft habe, Teil der Gesellschaft zu werden.”

Der Dokumentarfilm über Naima Cuica läuft ab dem 6. März in den Schweizer Kinos und wird voraussichtlich viele inspirieren, die sich mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert sehen. Ihre Geschichte zeigt, dass es möglich ist, trotz aller Hindernisse einen Platz in einem neuen Land zu finden und das Leben in vollen Zügen zu genießen.