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Müll im Mittelmeer: Schockfund in über 5000 Metern Tiefe

2025-04-08

Autor: Mia

In einem beunruhigenden neuen Bericht haben Forscher 167 Gegenstände auf dem Meeresgrund des Calypsotiefs im Mittelmeer entdeckt, die meisten davon aus Plastik, Glas, Metall und Papier. 148 dieser Funde werden als Meeresmüll eingestuft, was laut dem renommierten "Marine Pollution Bulletin" eine der höchsten Konzentrationen an Verschmutzung darstellt, die bis jetzt in dieser extremen Tiefe dokumentiert wurden. Dieser alarmierende Fund wurde während einer Tauchfahrt mit dem Hightech-U-Boot "Limiting Factor" gemacht.

Die internationale Gruppe von Wissenschaftlern erreichte den beeindruckenden Tiefenpunkt von 5267 Metern im Ionischen Meer, etwa 65 Kilometer südwestlich der griechischen Insel Ithaka. Diese Region ist geologisch aktiv und liegt zwischen der afrikanischen und der eurasischen Platte. Die Expedition wurde unter der Leitung der Universität Barcelona durchgeführt, was die bedeutende Rolle der Forschung in der Sensibilisierung für Umweltfragen unterstreicht.

Professor Miguel Canals, ein angesehener Meeresforscher von der Universität Barcelona, erklärte: „Wir haben überzeugende Beweise dafür gefunden, dass Müllsäcke direkt von Booten entsorgt werden, was der Abfallhaufen eindrucksvoll beweist.“ Unter den Entdeckungen befanden sich nicht nur Plastikbeutel und Glasflaschen, sondern auch zerfallende Verpackungen, die die dringliche Problematik der Meeresverschmutzung illustrieren.

Die Wissenschaftler warnen eindringlich vor den möglichen verheerenden Folgen dieser Entwicklung. „Die Tiefseeregion ist der breiten Öffentlichkeit immer noch weitgehend unbekannt, was es schwierig macht, die Gesellschaft und die Politik für den Schutz dieser Gebiete zu sensibilisieren“, betont Canals. Es ist unerlässlich, dass Forschung, Medien, Politik und zivilgesellschaftliche Akteure gemeinsam handeln, um das Bewusstsein für diesen kritischen Zustand zu schärfen und Lösungen zu finden.

Die Ergebnisse dieser Studie könnten bedeutende Auswirkungen auf internationale Abkommen zur Bekämpfung von Plastikmüll haben. Besonders der Mittelmeerraum, mit seiner begrenzten Wasserzirkulation und der hohen Bevölkerungsdichte, ist stark betroffen, was die Dringlichkeit geeigneter Maßnahmen verdeutlicht.

Dieser Fund reiht sich in eine Liste alarmierender Entdeckungen ein: Forscher der Universität Kiel und des Alfred-Wegener-Instituts fanden beispielsweise heraus, dass 95 Prozent der Seevögel Plastik im Magen haben. Außerdem verwenden Eissturmvögel Angelschnüre für den Nestbau und füttern ihre Küken mit Plastikabfällen. In der Ostsee wurden zudem rund 300.000 Tonnen giftiger Munition aus alten Kriegen entdeckt, was die besorgniserregende Realität der Meeresverschmutzung weiter unterstreicht. Experten sind sich einig, dass jetzt dringend gehandelt werden muss, um die Ozeane und deren vielfältige Ökosysteme für zukünftige Generationen zu schützen.