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Mit kleinen Anpassungen: So sollen E-Autos weniger Energie verbrauchen

2025-03-02

Autor: Noah

Einleitung

Elektroautos (E-Autos) stehen im Mittelpunkt, wenn es darum geht, die Reichweite und Energieeffizienz zu verbessern. Eine größere Batterie muss nicht zwangsläufig die Lösung sein, um mehr Reichweite zu erzielen. Stattdessen arbeiten Hersteller daran, absichtlich Energie zu sparen.

Ansätze zur Reichweitensteigerung

Es gibt viele Ansätze, um die Reichweite eines Elektrofahrzeugs zu erhöhen, einschließlich innovativer Technologien und optimierter Fahrzeugdesigns. Ein erheblicher Nachteil einer größeren Batterie ist das erhöhte Gewicht und die höheren Kosten des Fahrzeugs. Klimaanlagen und Heizungen abzuschalten, würde theoretisch Energie sparen, ist jedoch in der Praxis wenig attraktiv für die Nutzer.

Faktoren für Energieeffizienz

Markus Lienkamp, Professor für Fahrzeugtechnik an der Technischen Universität München, hebt die Bedeutung mehrerer Faktoren hervor: Leichtere Fahrzeuge führen zu einem reduzierten Rollwiderstand, was durch den Einsatz von rollwiderstandsarmen Reifen weiter optimiert werden kann. Auch die Verwendung von bremsen- und lagertechnischen Komponenten mit geringer Reibung steigert die Reichweite.

Entwicklung effizienter Antriebssysteme

Hersteller konzentrieren sich zunehmend darauf, effizientere Antriebssysteme zu entwickeln. Die Zeiten von schwerfälligen E-Autos, die bis zu 30 kWh auf 100 km verbrauchen, sind bald Geschichte. Besonders europäische Unternehmen setzen auf neue Fahrzeuggenerationen, um den Energieverbrauch signifikant zu reduzieren.

BMW und Mercedes-Benz setzen Standards

Diese Jahr haben BMW und Mercedes-Benz neue Plattformen angekündigt, die für besonders energieeffiziente Modelle konzipiert sind. Oliver Zolke, Projektleiter bei Mercedes-Benz, erklärt, dass man bei der Entwicklung das Ziel hat, 12 kWh pro 100 km zu erreichen. Diese Effizienz soll dazu führen, dass neue Modelle bis zu 750 Kilometer weit fahren können.

E-Maschine und Leistungselektronik

Die größte Entwicklungschance sehen Experten wie Lienkamp momentan in der E-Maschine und der Leistungselektronik. E-Motoren sind zwar bereits sehr effizient, jedoch gibt es physikalische Grenzen, die es unerlässlich machen, weiterhin an der Effizienz zu arbeiten.

Realistische Verbrauchswerte

Die 12 kWh pro 100 km sind ein Idealwert gemäß dem WLTP-Testzyklus, jedoch kaum in der realen Welt erzielbar, so Lienkamp. Vielmehr hält er 15 kWh für einen realistischeren Wert, da die meisten Fahrer schneller unterwegs sind und das Fahrzeug auch bei kaltem Wetter nutzen.

Mercedes-Benz MMA-Architektur

Die neue Mercedes-Benz MMA-Architektur, die im Herbst mit dem ersten von vier Modellen auf den Markt kommen soll, zielt darauf ab, den Energieverbrauch zu minimieren. Leichtlaufreifen sollen rund 10 Prozent der Energie einsparen, und ein Zweigang-Getriebe sorgt dafür, dass der Elektromotor bei höheren Geschwindigkeiten effizienter arbeitet.

Rekuperation von Energie

Mit verschiedenen Rekuperationsstufen können die Batterien während der Fahrt Energie zurückgewinnen. Laut Zolke wird nahezu jeder Bremsvorgang im Alltag durch Rekuperation gesteuert und optimiert, um die maximale Energie bis kurz vor dem Blockieren der Räder zu erzeugen.

Physikalische Grenzen der Effizienz

Tesla hat bereits seit Jahren gezeigt, wie effiziente E-Autos gebaut werden können. Das Model 3 kommt im WLTP-Zyklus auf einen Verbrauch von 12,5 kWh, während andere Modelle, wie der Fiat 500e RED, ähnliche Werte erreichen. Eine Reduzierung des Verbrauchs auf unter 10 kWh halten Experten jedoch für unrealistisch.

Neue Klasse-Plattform von BMW

Die neue „Neue Klasse“-Plattform von BMW zielt ebenfalls auf die Senkung des Verbrauchs ab, indem sie die Steuergeräte optimiert. Anstatt vieler einzelner Steuergeräte setzt BMW nun auf vier zentrale Systeme, um den Energieverbrauch zu maximieren. Frank Weber, Entwicklungsvorstand bei BMW, beschreibt den Fortschritt, der Vergleich zum direkten Einspritzsystem in der Vergangenheit ähnelt.

Bedeutung der Aerodynamik

Ein weiterer Schlüsselfaktor ist die Aerodynamik, die mit steigender Geschwindigkeit an Bedeutung gewinnt. Markus Lienkamp betont, dass bei höheren Geschwindigkeiten über 60 Prozent des Energieverbrauchs auf den Luftwiderstand zurückzuführen sind. Fahrzeuge mit geringerer Stirnfläche, wie Limousinen, erzielen deshalb einen niedrigeren cw-Wert.

Tipps zur Senkung des Stromverbrauchs

Fahrer können jedoch auch bei aktuellen E-Autos ihren Stromverbrauch senken. Der ADAC bietet Tipps, wie Autofahrer die Reichweite ihrer E-Fahrzeuge um bis zu 20 Prozent durch vorausschauendes Fahren und sparsamen Einsatz von Verbrauchern steigern können. Letztendlich ist der energieeffiziente Einsatz eine Kosteneinsparung im Betrieb von Elektrofahrzeugen.