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Milena Moser über literarische Selbstzweifel und die unaufhörlichen Kritiker im Kopf

2025-03-22

Autor: Louis

Milena Moser ist zurück – und zwar mit ihrem 25. Buch! Dieses Mal handelt es sich jedoch nicht um einen Roman, sondern um einen Ratgeber für angehende Schriftsteller. Darin reflektiert sie über ihre eigene Karriere und spricht offen über die lähmenden literarischen Selbstzweifel, die viele Autoren plagen.

In einem Interview erklärte Moser, dass sie auf der Bühne bei den Solothurner Literaturtagen vorgestellt wurde mit den Worten, die Jury sei überrascht gewesen, dass sie ein so gutes Buch geschrieben habe. Dies beschrieb sie als eine bittere Realität in der Literaturszene, die oft nicht recht weiß, was sie mit ihr anfangen soll. Solche Erfahrungen sind nicht neu für Moser; zu Beginn ihrer Karriere schrieb die „Zeit“, dass jeder Drittklässler bessere Aufsätze verfasst. Eine Abwertung, die Moser persönlich traf – und die sie als Teil der Herausforderungen beschreibt, mit denen viele Frauen in der Literatur konfrontiert sind.

Trotz aller Kritik hat sie sich nie vom Schreiben abhalten lassen. Moser erklärte, dass sie damals, in den Achtzigerjahren, rebellisch gegen etablierte Meinungen schrieb und sich wenig um die Ansichten von Verlagen oder Literaturkritik kümmerte. Das Schreiben selbst war für sie wichtiger als die Reaktionen darauf.

Aber wie geht Moser mit der Kritik um, die immer wieder auftaucht? Sie betont, dass der Akt des Schreibens an erster Stelle stehe. Man müsse Themen verfolgen und in sie eintauchen, bis sie schließlich Gestalt annehmen.

Ein zentrales Bild, das Moser verwendet, um ihre Selbstzweifel zu beschreiben, sind die „kritischen Affen im Kopf“. In ihren Schreibkursen spricht sie von einem ständigen, starren Kommentar und Geschwätz, das im Hinterkopf umhergeistert. Diese Stimmen sind wenig hilfreich und sie glaubt, dass diese innere Stimme der Selbstkritik die Menschheit schon immer begleitet hat.

Die kritischen Stimmen sagen Dinge wie: 'Milena, du schreibst zu banal. Wen interessiert das schon? Kommt dir nichts Besseres in den Sinn?' Es sei eine Herausforderung, mit diesen Stimmen zu leben, da sie nie vollständig verschwinden. Ganz besonders tückisch sei jender Affe, der lobt, jedoch oft wenig mit der Realität zu tun hat.

Moser macht klar, dass diese nagenden Selbstzweifel dazu führen, dass viele Geschichten nie das Licht der Welt erblicken. Sie drängt darauf, dass diese Geschichten, die oft ungehört in Schubladen verstauben, endlich geschrieben werden. Ihre Botschaft an andere Autoren ist klar: Lass dich nicht von den kritischen Affen im Kopf zurückhalten! Mit Entschlossenheit und dem Mut zur Kreativität kann jede Stimme, die in einem schlummert, ans Licht kommen.