
Migros Zürich verzeichnet Rekordverlust von 116 Millionen Franken – So wird es weitergehen!
2025-04-17
Autor: Luca
Das schlechteste Jahr in der Geschichte von Migros Zürich
Für die Migros Zürich wird 2024 als das katastrophalste Jahr aller Zeiten in die Geschichte eingehen! Mit einem schockierenden Reinverlust von 116 Millionen Franken kündigt die Regionalgenossenschaft massive Probleme an. Das wurde am Donnerstagmorgen in einer Mitteilung öffentlich gemacht.
Vier Jahre in Folge mit roten Zahlen
Dies ist bereits das vierte Jahr in Folge, in dem die Migros Zürich tief im Minus steht. Die Verluste der letzten Jahre sind alarmierend: 2021 verloren sie 69 Millionen Franken, ein Großteil davon durch das Fiasko der deutschen Fitnesscenterkette Aciso. 2022 waren es 35 Millionen und 2023 schlossen sie mit einem Verlust von 39 Millionen ab.
Der Teufelskreis der Deutschland-Expansion
Der Hauptgrund für die desaströsen Zahlen liegt in der gescheiterten Expansion nach Deutschland. In diesem Jahr musste die Migros Zürich ihre Beteiligung an der Detailhandelstochter Tegut um rund 135 Millionen Euro abschreiben! Die Migros kündigte eine "umfassende Sanierung" der Tegut-Gruppe an, die eine drastische Reduzierung des Filialnetzes um 10 Prozent sowie den Verlust von über 120 Vollzeitstellen umfasst.
Der Rücktritt von Jürg Blunschi und seine Auswirkungen
Jürg Blunschi, der verantwortliche Migros-Manager für das Deutschland-Abenteuer, hat nach seinem Abgang aus der Migros Zürich eine neue Position im Konzern übernommen, die er kürzlich aufgegeben hat. Dies könnte die internen Umstrukturierungen weiter beeinflussen.
Hohes Investitionsvolumen in Tegut und seine Schattenseiten
Bis heute hat die Migros Zürich schätzungsweise 600 Millionen Euro in Tegut investiert. Laut Patrik Pörtig, dem Geschäftsführer der Regionalgenossenschaft, schrieb die deutsche Supermarktkette im letzten Jahr einen Verlust von 55 Millionen Franken. Um das Unternehmen wieder auf Kurs zu bringen, wurden Rückstellungen in Höhe von 59 Millionen Franken gebildet.
Auswirkungen der Fachmärkte auf die Bilanz
Ein weiterer Dämpfer für die Bilanz war der Rückzug aus dem Betrieb der Alnatura-Filialen und die Abwicklung der Fachmärkte. Hohe Kosten für Standortschließungen und Logistikabbau sowie ein Sozialplan haben die finanzielle Lage zusätzlich belastet. Besonders schmerzhaft war der Verkauf von 25 Alnatura-Filialen, der Rückstellungen in Höhe von 77 Millionen Franken erforderte.
Umsatzwachstum im Großen Kontext positiv?!
Trotz dieser Rückschläge konnte die Migros Zürich den Gesamtumsatz auf 4,2 Milliarden Franken leichten Anstieg verzeichnen. Im Kerngeschäft des Detailhandels jedoch fiel der Umsatz um 0,6 Prozent – hauptsächlich wegen des Wegfalls von Fachmärkten. Doch in den kleineren und mittleren Supermärkten blieb der Umsatz stabil, was unter anderem auf die neue Tiefpreisstrategie zurückzuführen ist. Pörtig betont, dass seit Herbst etwa 8 Prozent mehr Obst und Gemüse verkauft wurden.
Das große Zukunftsprojekt: 40 neue Migros-Filialen!
Trotz aller Herausforderungen plant die Migros eine Expansion des Kerngeschäfts: Bis 2030 sollen rund 140 neue Migros-Filialen im ganzen Land eröffnet werden. Allein im Kanton Zürich hat die Regionalgenossenschaft bereits 40 neue Standorte ins Visier genommen.