Migros: Der Kampf gegen Lidl und Aldi – Ein verzweifelter Versuch?
2025-01-03
Autor: Alina
Migros plant eine umfassende Offensive: 1.000 Alltagsprodukte sollen günstiger werden, und es sollen 140 neue Filialen eröffnet werden. Ein ehrgeiziges Investment von 2,5 Milliarden Franken wurde angekündigt.
Ende Oktober prahlte die Migros mit einem großen Versprechen auf ihrer Homepage: „Es soll keinen Grund mehr geben, zum Discounter zu gehen.“ Doch die Realität sieht anders aus.
In den ersten Wochen nach dieser Kampfansage schien es, als würden die Preise bei Migros, Aldi und Lidl identisch sein. Doch nur zwei Monate später wird klar, dass der Gang zum Discounter nach wie vor lohnt – besonders für preisbewusste Verbraucher.
So sind Bananen bei Aldi und Lidl über 50 Prozent günstiger im Vergleich zu Migros. Zitronen kosten bei Migros fast 40 Prozent mehr als bei Lidl. Selbst Radieschen, die in der Schweiz geerntet werden, kosten bei Migros 11 Prozent mehr als die italienischen bei Lidl.
Die Migros weicht der Preisdebatte aus, indem sie nur Preisvergleiche bei identischer Qualität, Herkunft und Bio-Standard zulässt.
Laut Preisvergleich kostet eine spanische Gurke bei Migros 90 Rappen, während dieselbe bei Lidl nur 79 Rappen kostet – die Herkunft jedoch bleibt vage.
Obwohl die Migros versucht, den Wettbewerb durch Rabattaktionen zu schüren, bleibt das Preisniveau bei den Discountern unschlagbar. Äpfel aus der Schweiz kosten bei Lidl im Sonderangebot 2 Franken pro Kilogramm; bei Migros schlagen sie mit 2.90 Franken zu Buche.
Mit einem Umsatz von 28,7 Milliarden Euro für Lidl und 18,8 Milliarden Euro für Aldi Süd stehen die Schweizer nicht nur im Schatten, sondern kämpfen ums Überleben.
Die Situation sorgt zunehmend für Nervosität. Verbraucher und Analysten zeigen Mitleid und Sorge um die Zukunft der Migros. Wird die Genossenschaft im Preiskampf untergehen?
Besonders kritisch erscheint, dass während die Preise fürprodukte wie Luxus-Mango 6 Franken und 20 Gramm Kaviar 50 Franken betragen, die Migros gleichzeitig den Anspruch erhebt, günstiger als Aldi zu sein. Ein Widerspruch, der viele Kunden verunsichert.
Die eigene Markenstrategie scheint in Gefahr: Immer weniger Eigenmarken und gleichzeitig kaum Chancen, von Skaleneffekten zu profitieren. So wird es fast unmöglich sein, 100 Gramm Physalis für 1.20 Franken zu verkaufen, während sie bei Aldi nur 1.50 Franken kosten – beide Produkte stammen aus Kolumbien.
Es scheint, als müsste die Migros ernsthaft überlegen, wieder einen Blick in die Welt der Discounter zu werfen, um in diesem überaus hart umkämpften Markt bestehen zu können. Der Preiskampf ist längst nicht zu Ende – und die Zukunft bleibt ungewiss.