
Mexiko: Drogenkartelle setzen verstärkt auf Oaxaca - Die alarmierenden Enthüllungen
2025-03-13
Autor: Sofia
In einem ansonsten ruhigen Restaurant in Zipolite, einem beliebten Urlaubsort an der Pazifikküste, wurde die 23-jährige Jacqueline Ailet Meza vor wenigen Tagen von Unbekannten entführt. Ihr Verschwinden, das am 28. Februar gemeldet wurde, ist nicht der einzige erschreckende Vorfall in dieser friedlichen Region. Kurz zuvor sind auch drei weitere junge Erwachsene in der Gegend verschwunden. Lokale Medien berichten, dass diese Schatten über dem paradiesischen Ort, der für seine FKK-Strände und entspannte Atmosphäre bekannt ist, immer größer werden.
Zipolite ist besonders beliebt bei Reisenden aus aller Welt, darunter viele LGBTQ+-Touristen. Die Mischung aus fantastischen Stränden, DJ-Sets und dem Klang des ruhigen Pazifiks zieht jährlich eine Vielzahl von Besuchern an. Doch die jüngsten Ereignisse haben das Bild von Oaxaca als sicheres Reiseland stark getrübt.
Leichenfund schockt die Region
Im letzten Januar wurden sieben Männer vermisst, die auf dem Weg nach Puerto Escondido waren. Ende Februar verschwanden in der Nähe von Huatulco, nur eine Autostunde von Zipolite entfernt, weitere neun junge Männer. Während von der ersten Gruppe bisher jede Spur fehlt, fand die Polizei die Leichen der zweiten Gruppe später in einem verlassenen Fahrzeug, was die Angst vor dem organisierten Verbrechen in der Region verstärkt. Die Leichenschändung der Opfer, die an der Grenze zu Puebla abgelegt wurden, deutet auf die zunehmende Gewalt und die weitreichenden Verstrickungen der Drogenkartelle hin.
Die brutale Methode, mit der die Taten ausgeführt wurden, wirft Fragen zur Legitimität und Handlungsfähigkeit der zuständigen Behörden auf. Ein lokaler Journalist brachte es auf den Punkt, als er fragte: „Wie viel Einfluss brauchen diese Verbrecher, um ungestört mit einem Wagen voller Leichen durch einen Bundesstaat zu fahren?“ Dies ist ein deutliches Zeichen für das Versagen der Sicherheitskräfte und der Justiz.
Beruhigende Worte der Regierung
Trotz der schockierenden Vorfälle versicherte der Regierungssekretär von Oaxaca der Presse, dass Huatulco und die umliegenden Gebiete absolut sicher seien. Diese Aussagen scheinen jedoch eher dem Wunsch nach einem makellosen Tourismusimage als einer eigentlichen Problemlösung zu dienen. Oaxaca zieht jedes Jahr etwa zwei Millionen Touristen an, die die natürliche Schönheit und die kulinarischen Köstlichkeiten der Region genießen. Die lokale Wirtschaft ist stark auf den Tourismus angewiesen, insbesondere in einer Region, in der 60 Prozent der Bevölkerung unter dem Existenzminimum leben.
Die Drogenmafia ist Realität
Trotz der beteuerten Sicherheit deuten Berichte darauf hin, dass Drogenkartelle in der Region aktiv sind. Küstendörfer dienen als strategische Punkte für den Drogenhandel, und Augenzeugen berichten von mysteriösen Flugzeugen, die im Dschungel landen, sowie Booten, die nachts an entlegenen Stränden anlegen. Vor zwei Wochen beschlagnahmte die mexikanische Marine in Huatulco mehr als 670 Kilo Kokain, was die Dringlichkeit und den Druck auf die Behörden weiter erhöht.
Im Gegensatz zu anderen Regionen im Land halten sich die Drogenmafia-Organisationen bisher zurück: Raubüberfälle und Erpressung sind außerhalb ihrer akzeptablen Aktivitäten, da sie versuchen, Touristen nicht abzuschrecken. Dies geschieht durch Bestechung von Politikern und Polizeibeamten, was oft zu einer breiten Immunität gegen rechtliche Konsequenzen führt.
Tragische Anrufe aus der Bevölkerung
Die Leidtragenden dieser gewalttätigen Realität sind jedoch die mexikanischen Bürger. Andrea Cazares, die verzweifelte Mutter von Jacqueline, appellierte in sozialen Netzwerken um Hilfe: „Bitte, meine Tochter ist verschwunden, sie haben sie mitgenommen.“ Währenddessen gibt es immer noch keine nennenswerten Sicherheitsmaßnahmen oder Fortschritte bei den Ermittlungen seitens der Polizei oder des Militärs, die sich um die Sicherheit der Besucher kümmern sollten. Der offizielle Plan scheint es zu sein, abzuwarten, bis ein weiterer Vorfall geschieht, der von den eigentlichen Problemen ablenkt.
In der Zwischenzeit zeigen soziale Medien Bilder von fröhlichen Touristen, die in Zipolite tanzen und am Strand genießen – als wäre nichts geschehen. Dies steht im krassen Kontrast zur brutalen Wahrheit, die sich hinter den Kulissen abspielt. Die Frage bleibt: Wie viele weitere Menschenleben müssen noch verloren gehen, bis endlich Maßnahmen ergriffen werden?