Maverick Vinales: «Ich wollte nicht weitermachen» – Ein Blick auf seine turbulente Karriere
2024-12-25
Autor: Emma
Maverick Vinales wechselte zur MotoGP-Saison 2017 von Suzuki ins Werksteam von Yamaha und hinterließ in den folgenden Jahren einen bleibenden Eindruck. Mit der Yamaha M1 sicherte sich der talentierte Spanier beeindruckende acht Siege und er kämpfte zweimal (2017 und 2019) um den Podiumsplatz in der Gesamtwertung. Doch trotz seines Talents reichte es nicht für den großen Traum des Weltmeistertitels – eine Mischung aus Inkonstanz und Wettkampf im Team machte es ihm schwer.
Ein entscheidender Faktor für Vinales’ Leistung war stets sein Umfeld. Er wurde für seine Sensibilität bekannt, die den Einfluss seines Teams und dessen Dynamik auf seine Performanz offenbarte. Im Jahr 2021, als seine Probleme mit der Yamaha M1 und der überlegene Teamkollege Fabio Quartararo ins Rampenlicht traten, begann Vinales, an sich und seiner Situation zu zweifeln. Er fühlte sich vom Team und dem japanischen Hersteller nicht mehr ernst genommen, was seinen Glauben an die Fähigkeit, den Championtitel zu erreichen, erheblich beeinträchtigte.
In einem emotionalen Rückblick in einer Dokumentation von DAZN erklärte der 29-Jährige: «Ich wache um 6 Uhr auf, trainiere, arbeite, tue alles für diesen Sport. Und sie nehmen dir deine Träume weg und kritisieren dich obendrein. Es tut sehr weh, denn nicht alles liegt in deiner Hand. Das ist der schlimmste Teil.» Diese Gefühle führten schließlich zu einem Bruch zwischen ihm und Yamaha.
Mitten in der Saison 2021 entschied sich Vinales für einen Neuanfang bei Aprilia. Er gestand, dass er darüber nachgedacht hatte, seine MotoGP-Karriere ganz aufzugeben: «Ich wollte nicht weitermachen, es machte keinen Sinn. Ich fand einfach keinen Grund, hier zu sein.» Sein Frust über die mangelnde Wertschätzung und die fehlende Kraft, sich durchzusetzen, war spürbar.
Trotz der Herausforderungen fand Vinales in der neuen Umgebung bei Aprilia wieder Freude an der Rennerei. Die Zusammenarbeit mit seinem Teamkollegen Aleix Espargaro und die Atmosphäre im Team taten ihm gut. Auch wenn er nicht so erfolgreich war wie zuvor mit Yamaha – er belegte den elften Platz und zweimal den siebten Platz in der Gesamtwertung und erzielte seinen einzigen Grand-Prix-Sieg 2024 in Austin – konnte er dennoch menschlich wachsen.
Im Jahr 2025 wird Vinales für KTM fahren, ein Schritt, der mit einer neuen Perspektive und der Herausforderung einhergeht, sich mit einem motivierten Teamkollegen wie Enea Bastianini zu behaupten. Die Dynamik im Tech3-Team wird entscheidend sein, um zu sehen, ob Vinales die Rückkehr zu den vorderen Plätzen in der MotoGP gelingt oder ob er weiterhin mit den Herausforderungen einer so wettbewerbsintensiven Welt zu kämpfen hat.