Gesundheit

Luxemburg kämpft gegen Tuberkulose: Maßnahmen zur Eindämmung des Anstiegs

2025-04-14

Autor: Nina

Luxemburg bleibt wachsam: Tuberkulose im Fokus

Obwohl Luxemburg derzeit nur wenige aktive Tuberkulose-Fälle verzeichnet, hat Gesundheitsministerin Martine Deprez (CSV) angekündigt, dass umfassende Maßnahmen ergriffen werden, um auf mögliche Entwicklungen dieser gefährlichen Infektionskrankheit vorbereitet zu sein. "Die Überwachung von Tuberkulose-Infektionen ist längst etabliert", erklärte Deprez in einer Reaktion auf eine parlamentarische Anfrage. Das Land hat sich strategisch gut positioniert, um auch einem potentiellen Anstieg der Fälle entgegenzuwirken.

Vorsorge und Meldepflicht stärken

Tuberkulose zählt zu den meldepflichtigen Krankheiten. Ärzte und Labore sind gesetzlich verpflichtet, jeden nachgewiesenen Fall innerhalb eines Tages an die Gesundheitsdirektion zu melden. Außerdem müssen bestimmte Personengruppen, wie Menschen aus Drittstaaten, die eine Aufenthaltsgenehmigung beantragen, verpflichtende medizinische Untersuchungen inklusive eines Tuberkulose-Screenings über sich ergehen lassen. Dies gilt auch für Asylsuchende.

2023: 46 aktive Fälle von Tuberkulose registriert

Im Jahr 2023 wurden insgesamt 46 aktive Tuberkulose-Fälle in Luxemburg erkannt. Ein wichtiges Instrument in der Bekämpfung dieser Krankheit ist der IGRA-Test (Interferon Gamma Release Assay), der latente Tuberkulose-Infektionen aufspüren kann. In diesem Jahr wurden 1615 positive IGRA-Tests verzeichnet. Das bedeutet, dass diese Personen an einer Infektion leiden, jedoch noch keine Symptome zeigen, was ein Risiko birgt, dass sie in Zukunft aktiv erkranken können. Diese Wahrscheinlichkeit liegt zwischen 5 und 10 Prozent, insbesondere bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem.

Weltweite Herausforderungen und lokale Verantwortung

Deprez wies auch auf die Warnungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hin, die die möglichen negativen Folgen globaler Budgetkürzungen bei UNAIDS betont. Eine solche Entwicklung könnte die Tuberkulose-Programme stark beeinträchtigen – besonders in einkommensschwachen Ländern Afrikas, Südostasiens und im pazifischen Raum. Obwohl Luxemburg direkt nicht betroffen ist, betont die Ministerin die Wichtigkeit einer kontinuierlichen Überwachung und proaktiven Maßnahmen.

Neue Gesetzgebung in Arbeit

Derzeit wird ein neues Gesetz zur öffentlichen Gesundheit vorbereitet, das auch die Entwicklung von Notfallplänen regeln soll. Bis zur Verabschiedung des Gesetzes arbeitet die Gesundheitsdirektion bereits an einem operationsfähigen Plan, der alle relevanten Akteure im Umgang mit epidemischen oder biologischen Risiken einbindet.