
Long Covid und sein Einfluss auf den Menstruationszyklus – Testosteron als möglicher Auslöser?
2025-09-21
Autor: Luca
Verborgene Symptome von Long Covid
Eine bahnbrechende Studie hat ergeben, dass Frauen mit Long Covid signifikant häufiger unter Zyklusstörungen leiden. Forscher zeigen, dass Entzündungen im Körper und hormonelle Veränderungen die Ursache sein könnten. Diese Entdeckung könnte viele Frauen betreffen, da sich die Symptome häufig in bestimmten Phasen des Menstruationszyklus verschlimmern.
Zyklusstörungen durch Corona?
Bereits seit einiger Zeit wird vermutet, dass eine Corona-Infektion den weiblichen Zyklus beeinflussen kann. Eine Umfrage im Frühjahr 2021 unter 12.000 Frauen im gebärfähigen Alter deutete darauf hin: Frauen mit Long Covid berichteten häufig von unregelmäßigen Blutungen. Erschreckende 39 Prozent gaben an, an unregelmäßigen Zyklen zu leiden, während 36 Prozent stärkeren Blutverlust erlebten.
In vielen Fällen dauerte die Menstruation über acht Tage, und Zwischenblutungen sowie Zyklusausfälle kamen ebenfalls vermehrt vor. Auffällig ist, dass diese Veränderungen erst nach der akuten Infektion auftraten, während die Frauen anfangs nur einen leichten Anstieg des Blutvolumens bemerkten.
Hormonelle Veränderungen im Fokus
Ein Forscherteam der Universität Edinburgh begleitete 54 Frauen mit Long Covid über einen Zeitraum von drei Monaten. Die betroffenen Frauen dokumentierten täglich ihre Symptome über eine App. Die Ergebnisse zeigen, dass die Beschwerden insbesondere während der Menstruation und der sogenannten proliferativen Phase der Gebärmutterschleimhaut stark ausgeprägt waren. In der zweiten Zyklushälfte verbesserten sich viele Beschwerden, was die Vermutung nahelegt, dass Long Covid den hormonellen Regelkreis beeinflusst.
Testosteronspiegel unter der Lupe
Hormonanalysen bei zehn Long-Covid-Patientinnen zeigten, dass der Spiegel von 5-alpha-Dihydrotestosteron erhöht war. Erstaunlicherweise reagierte das Endometrium in diesen Fällen weniger empfindlich auf Testosteron. Studien an Tieren haben gezeigt, dass genau dieser Mechanismus zu stärkeren und längeren Blutungen führen kann.
Entzündliche Veränderungen entdeckt
Zusätzlich zu den Hormonanalysen entdeckten die Forscher in Gewebeproben entzündliche Veränderungen, wobei Cytokine in verschiedenen Zyklusphasen auffällige Muster zeigten. Bestimmte Immunzellen traten ausschließlich bei den Long-Covid-Betroffenen auf, was auf spezifische körperliche Ursachen für Zyklusstörungen hindeutet.
Die Relevanz der Forschung
Diese Studie hebt die Notwendigkeit hervor, frauenspezifische Symptome und deren Ursachen im Rahmen von Long Covid intensiver zu erforschen. Es ist wichtig, die Aufmerksamkeit auf diese oft übersehenen Symptome zu lenken, um den betroffenen Frauen besser helfen zu können.