
LNM: Die Drei-Seen-Schifffahrtsgesellschaft vor dem Sturm
2025-04-12
Autor: Simon
Die unruhigen Gewässer der Schifffahrtsgesellschaft
In der idyllischen Kulisse des größten vollständig in der Schweiz gelegenen Sees strahlt das Frühlingslicht auf das Wasser. Doch hinter dieser Postkartenidylle steht die Schifffahrtsgesellschaft Neuenburgersee Murtensee (LNM) vor enormen Herausforderungen, die das Unternehmen an den Rand des Abgrunds treiben.
Eine angespannte Lage für die Angestellten
Das Personal der LNM ist überlastet und hat nun mit einem Streik gedroht. "Wir können nicht mehr!" ist der verzweifelte Aufruf der 24 Angestellten, die in einem Zustand des totalen Vertrauensverlusts zur Unternehmensleitung stehen. Trotz bereits seit über einem Jahr angesprochenen Personalproblemen gibt es keine Änderungen.
Flotte in der Krise
Die Flotte der LNM steht ebenfalls unter Druck: Nur drei der sieben Schiffe sind derzeit einsatzbereit, und das kurz vor der geschäftigen Osterseasons. Finanzielle Verluste von satten 600.000 Franken im Jahr 2024 stehen eine alarmierend hohe Prognose gegenüber.
Ein Unternehmen in akuter Notlage
Der Verwaltungsrat der LNM hat auf die besorgniserregende Situation reagiert und bei einer Krisensitzung Sofortmaßnahmen beschlossen. Zwei bedeutende Projekte wurden ausgesetzt, um Dringlichkeiten zu adressieren und vorübergehend drei neue Stellen zu schaffen. Die Ankündigung, die Saison wie geplant zu starten, soll das Personal motivieren.
Skepsis unter den Gewerkschaften
Trotz des optimistischen Auftretens von Unternehmensvertretern bleibt die Skepsis unter den Gewerkschaften stark. Jean-Pierre Etique, Vertreter der SEV-Gewerkschaft, fordert konkreten Wandel und gibt zu bedenken, dass die angekündigten Maßnahmen erhebliche Belastungen für das Personal zur Folge haben könnten.
Politischer Druck auf die LNM
Nicht nur die Belegschaft drängt auf Ergebnisse; auch die Kantone Freiburg und Neuenburg, die Anteile an der LNM halten, fordern Klarheit. Jährliche finanzielle Zuschüsse von über 1,5 Millionen Franken und die Aussetzung der Rückzahlung eines Darlehens zeigen, dass es erhebliche Erwartungen an die LNM gibt. Verkehrsminister Laurent Favre fordert rasche Maßnahmen zur Wiederherstellung des Vertrauens und eine strategische Planung der Schiffs-Instandhaltung.
Die Herausforderungen bleiben bestehen
Die neue Führung unter Céline Vara wird nicht viele Lösungen zaubern können, da die Ausgangslage der LNM als äußerst schwierig gilt. Als politischer Kompromiss ist der Fahrplan weit entfernt von wirtschaftlicher Rentabilität, und die beliebte Estavayer-Yverdon-Strecke bleibt stark unterausgelastet.
Fazit: Die Zukunft der Schifffahrt in der Schweiz steht auf der Kippe
Es bleibt abzuwarten, ob die LNM die Wogen glätten und wieder ruhige Gewässer erreichen kann. In der Zwischenzeit blicken nicht nur die Mitarbeiter, sondern auch die gesamte Region gespannt auf die Entwicklungen dieser Geschichte, die das Schicksal der Schweizer Seen prägen könnte.