Am kommenden Wochenende feiert Lindsey Vonn ihr Comeback im Ski-Weltcup in St. Moritz, nachdem sie fünf Jahre lang pausiert hat und mit einem künstlichen Knie an den Start geht. Die 40-jährige Amerikanerin zeigt sich enttäuscht darüber, dass ihr Comeback in der Öffentlichkeit kritisch beurteilt wird.

Es scheint, als wäre dieser Winter die Saison der Comebacks. Nach Marcel Hirschers misslungenem Comeback, bei dem er in drei Rennen nur einmal Punkte sammelte, kommt nun Lindsey Vonn zurück. Sie absolvierte bereits die Rennen in Beaver Creek als Vorfahrerin und wird am Samstag und Sonntag zwei Super-G in St. Moritz bestreiten.

Kritik an ihrem Comeback gibt es aus dem Lager der ehemaligen Ski-Stars, insbesondere von Pirmin Zurbriggen, der sich im "Blick" zu Wort meldete: "Ich verstehe das nicht. Irgendwann musst du sagen: Es sind andere, jüngere da – meine Zeit ist vorbei." Zudem äußerte er Bedenken, dass Vonn durch ihr Comeback ihre gesundheitliche Zukunft aufs Spiel setzen könnte.

Zurbriggen mutmaßte, dass Vonn möglicherweise darunter leidet, nicht mehr als gefeierte Championin anerkannt zu werden. Diese Aussage trifft in der Ski-Welt auf Resonanz, da Marco Odermatt ihm mit 39 Weltcupsiegen auf den Fersen ist und wahrscheinlich bald seinen Rekord von 40 Siegen brechen wird.

Lindsey Vonn hat auf die kritischen Kommentare reagiert und erklärt auf Plattform "X", dass sie es leid sei, wenn ehemalige Ski-Profis ihre Zukunft negativ vorhersagen würden. Sie hinterfragt, ob diese ex-Skifahrer mehr über ihre Gesundheit wüssten als die besten Ärzte der Welt.

Der Chefarzt von Swiss-Ski, Walter O. Frey, äußerte sich ebenfalls zu den gesundheitlichen Aspekten von Sportlern mit künstlichen Gelenken. Er betonte, dass Bewegung für ein künstliches Gelenk wichtig sei, um dessen Funktion zu erhalten. Leistungssportler hätten zudem ein einzigartiges Körpergefühl, das ihnen helfe, zu verstehen, was ihrem Körper gut tut.

Die Super-G-Rennen in St. Moritz starten am Samstag um 10.30 Uhr und am Sonntag um 11.00 Uhr. Vonn hat positive Erinnerungen an diesen Ort, da sie hier vier ihrer insgesamt 82 Weltcupsiege erzielte: drei im Super-G und einen in der Abfahrt. Außerdem gewann sie 2017 bei den Weltmeisterschaften in St. Moritz die Bronzemedaille in der Abfahrt. Sehen wir hier das große Comeback einer Legende oder wird die Kritik sie überwältigen? Bleiben Sie dran!