
Liberale Richterin Susan Crawford gewinnt Wahl im Obersten Gerichtshof von Wisconsin
2025-04-02
Autor: Leonardo
In einem historischen Wahlkampf hat die Demokraten nahestehende, liberale Richterin Susan Crawford die Wahl um einen Sitz im Obersten Gerichtshof des US-Bundesstaates Wisconsin gewonnen. Mit diesem Sieg sichert sie dem Gericht eine liberale Mehrheit für die kommenden drei Jahre, was weitreichende Auswirkungen auf zukünftige Entscheidungen haben könnte.
Crawford, die für eine zehnjährige Amtszeit gewählt wurde, tritt die Nachfolge von Ann Walsh Bradley an, die nach drei Jahrzehnten im Gericht in den Ruhestand geht. Während ihrer Karriere hat Crawford sich laut Berichten besonders für die Rechte von Gewerkschaften und Frauen eingesetzt, insbesondere im Hinblick auf Abtreibung. Ihre Wahlkampagne erhielt kräftige Unterstützung von Organisationen wie Planned Parenthood, die auf die Wichtigkeit von Abtreibungsrechten hinwiesen. In ihren Werbespots stellte Crawford Schimels Abtreibungsgegner-Haltung in den Vordergrund und stellte ihn als „Elon Schimel“ dar, um seine engen Verbindungen zu Trump und Musk zu betonen.
Gegner Schimel führte im Wahlkampf an, dass Crawford Schwächen im Umgang mit Kriminalität habe und sie als Marionette der Demokraten darstellt. Zudem behauptete seine Kampagne, dass Crawford die Wahlkreisgrenzen zu ihren Gunsten manipulieren würde. Der Oberste Gerichtshof von Wisconsin ist seit 2023 mit einer liberalen Mehrheit von vier zu drei Richtern besetzt, nachdem er in den 15 Jahren zuvor von einer konservativen Mehrheit dominiert wurde.
Die Bedeutung dieser Wahl wird auch durch die Äußerungen von Donald Trump unterstrichen, der im Oval Office erklärte, dass das Gericht entscheidend für die Zukunft der Wahlen in Wisconsin und darüber hinaus sei. „Wisconsin ist politisch ein wichtiger Staat; das Gericht hat großen Einfluss auf Wahlentscheidungen“, sagte Trump.
Elon Musk reiste am Wahlsonntag nach Wisconsin, um Schimel zu unterstützen, und überreichte zwei Wählern Schecks über eine Million Dollar für ihre Unterschrift unter einer Petition gegen „aktivistische Richter“. Solche Taktiken zeigen die Intensität und das finanzielle Engagement, das in diese Wahl geflossen ist.
Mit Ausgaben von fast 99 Millionen US-Dollar ist diese Wahl das teuerste Gerichtsrennen in der Geschichte der USA, laut dem Brennan Center for Justice. Solche kolossalen Summen und die immense mediale Aufmerksamkeit trugen zu einer signifikanten Steigerung der Wahlbeteiligung bei, die mehr als 50 Prozent über dem Niveau der letzten Wahl zum Obersten Gerichtshof lag. Diese Entwicklungen könnten weitreichende Veränderungen in der politischen Landschaft Wisconsins und darüber hinaus mit sich bringen.
Das Ergebnis dieser Wahl könnte gravierende Folgen für die Rechtsprechung in Wisconsin haben, insbesondere in Hinblick auf wichtige Themen wie Abtreibung, Wahlen und Rechte von Minderheiten. Die kommenden Jahre unter der liberalen Mehrheit werden mit Spannung erwartet.