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LGT geht auf Sparkurs: Die nächste Abbauwelle im Finanzsektor

2025-04-16

Autor: Nina

LGT unter Druck: Kostenersparnis und Umstrukturierung

Nach Julius Bär und Vontobel hat nun auch die renommierte LGT Bank mit harten Einschnitten reagiert. Die Fusion der Abteilungen Research und Advisory wirft Fragen auf: Wie kann die notwendige Trennung zwischen den Bereichen gewährleistet werden und wie wird sichergestellt, dass die Kunden nicht darunter leiden?

Strategische Neuausrichtung oder Panikreaktion?

Eine Sprecherin der Bank erläuterte, dass der Fokus künftig stärker auf strategischer Asset Allocation, thematischem Investieren und Private Markets liegen werde. „Aufsichtsrechtlich sind diese Anpassungen unproblematisch“, betonte sie.

Personelle Veränderungen und der Schatten der Kosten

Hinter den Kulissen scheinen die Kostensenkungen der zentrale Antrieb für diese Entscheidung zu sein. Gerüchte besagen, dass die LGT Stellen abbauen wird, jedoch bleibt die genaue Zahl der reduzierten Positionen unklar. Fest steht jedoch, dass Anke Bridge, eine ehemalige Managerin der Credit Suisse, das Ruder übernommen hat und ihre Vertrauten in Schlüsselpositionen installiert.

Abgänge von erfahrenen Führungskräften

Unter den Verlierern ist Bruno Piller, der langjährige Leiter des Private Bankings, der vorzeitig in den Ruhestand geht. Anna de Veer, die oberste Risiko-Kontrolleurin, ist bereits vollständig ausgeschieden. Dies zeigt den radikalen Umbruch im Unternehmen.

Kosten explodieren: Strategien stehen auf der Kippe

Die drastischen Maßnahmen sind offenbar eine Reaktion auf eine besorgniserregende Entwicklung: Das Kosten-Ertrags-Verhältnis ist unter Bridges Führung auf über 90 Prozent gestiegen – eine als untragbar geltende Höhe. Das führt dazu, dass die neue Führung schnell handeln muss, um die Ausgaben zu reduzieren.

Verdrängungen und interne Turbulenzen

Die Vorgehensweise bei den Umstrukturierungen stößt intern auf Widerstand. Viele betroffene Mitarbeiter erfahren während ihrer Abwesenheit von ihrem Arbeitsplatz, dass sie ihre Position verlieren. Diese Hauruck-Methode wird einem engen Vertrauten von Anke Bridge zugeschrieben, der nicht direkt unter Bridge agiert, sondern dem Europaleiter der LGT.

Konkurrierende Banken auf der Jagd nach Talenten

Ein weiteres bemerkenswertes Detail ist, dass zahlreiche ehemalige Mitarbeiter der Credit Suisse jetzt bei der LGT untergekommen sind und oftmals höhere Gehälter und Boni erhalten als die etablierten LGT-Mitarbeiter. Insider vermuten, dass auch der Nachfolger von Piller aus den Reihen der Credit Suisse kommen könnte.

Der Markt reagiert: Chancen für EFG und Pictet

Laut einem Zürcher Headhunter gestalten sich die aktuellen Marktentwicklungen für zwei Banken als vorteilhaft: EFG und Pictet scheinen nicht mit den Cuts mitzuspielen und rekrutieren die besten Talente, die derzeit auf dem Markt sind. Die Jagd nach den besten Köpfen im Finanzsektor bleibt also intensiv.