Kurzschläfer sind eine faszinierende Gruppe von Menschen, die mit nur wenigen Stunden Schlaf erstaunlich leistungsfähig sind. Eine Studie zeigt, dass etwa ein Prozent der Bevölkerung mit lediglich vier bis sechs Stunden Schlaf pro Nacht auskommt. Dies wirft die Frage auf: Ist das gesund, oder birgt es Risiken?

Die Neurowissenschaftlerin Ying-Hui Fu von der University of California in San Francisco hat jahrzehntelang das Kurzschläfer-Phänomen untersucht. Sie hat genetische Mutationen entdeckt, die dazu führen, dass manche Menschen kürzere Schlafzeiten benötigen. Eine bedeutende Entdeckung war die Mutation im DEC2-Gen, die den biologischen Rhythmus beeinflusst. Im Jahr 2019 identifizierte Fu in einer Familie mit mehreren Generationen von Kurzschläfern eine weitere wichtige Mutation im ADRB1-Gen, die ebenfalls das natürliche Kurzschlafverhalten fördert.

Wissenschaftler haben lange über die Auswirkungen von zu wenig Schlaf auf die Gesundheit diskutiert. Allgemein wird empfohlen, sieben bis acht Stunden Schlaf pro Nacht anzustreben, da Schlafmangel mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Stoffwechselstörungen und einem geschwächten Immunsystem in Verbindung gebracht wird. Doch wie sieht es mit den Kurzschläfern aus? Laut Fu gibt es keine signifikanten negativen Auswirkungen der identifizierten Mutationen bei ihren Studienteilnehmern.

Interessanterweise zeigen andere Studien, dass Menschen, die regelmäßig sechs bis acht Stunden schlafen, im Durchschnitt eine längere Lebensdauer haben. Eine Untersuchung mit über 100.000 Teilnehmern ergab, dass Schlafdauer einen signifikanten Einfluss auf die allgemeine Gesundheit hat.

Obwohl Kurzschläfer also auf den ersten Blick gesund erscheinen, sind weitere Studien notwendig, um die langfristigen Folgen ihres Schlafverhaltens besser zu verstehen. Das Thema Schlaf bleibt ein spannendes Forschungsfeld, das noch viele Geheimnisse birgt – und möglicherweise auch Lösungen für unseren hektischen Lebensstil bietet. Eine Welt voller Halbwahrheiten und Schlafmythen zwingt uns dazu, über das, was wir über unseren Schlaf wissen, kritisch nachzudenken! Haben Sie schon einmal über Ihre eigenen Schlafgewohnheiten nachgedacht? Es könnte sich lohnen!