
Kunstmuseum Thurgau und Ittinger Museum: Aufregung um Peter Stohler und die Suche nach einer Übergangslösung
2025-04-05
Autor: Noah
In der historischen Kartause Ittingen hat sich die Situation an der Spitze von zwei der wichtigsten Kunstinstitutionen des Kantons Thurgau zugespitzt. Peter Stohler, der erst seit dem 1. Oktober 2023 als Direktor für das Kunstmuseum Thurgau und das Ittinger Museum tätig ist, sieht sich aufgrund gesundheitlicher Probleme nicht in der Lage, seine Aufgaben vollumfänglich zu erfüllen.
Bereits seit April leiten interimistisch andere Führungskräfte die beiden Museen. Das Departement für Erziehung und Kultur (DEK) und das Kulturamt unter der Leitung von Philipp Kuhn haben entschieden, Stohler vorübergehend von seinen Direktoraufgaben zu entlasten. Stattdessen wird er weiterhin als Kurator in einem reduzierten Pensum arbeiten, während Kuhn die Verantwortung für beide Museen sowie das Kulturamt übernimmt – eine Herausforderung, die nicht zu unterschätzen ist.
"Es erfordert viel Einsatz, gleich mehrere Institutionen zu leiten", äußerte Kuhn. Er betonte jedoch, dass das vorhandene Fachwissen der Mitarbeiter in den Museen ihm eine wichtige Stütze sei. Die Suche nach einer stabilen interimistischen Leitung hat bereits begonnen, um den Museumsmitarbeitern die nötige Sicherheit zu geben und damit die betrieblichen Abläufe wieder anzukurbeln.
Eine weitere Herausforderung bleibt die Suche nach qualifizierten Nachfolgern für zwei ausgeschriebene Stellen, die durch eine seit einem Jahr andauernde belastende Situation im Kunstmuseum und im Ittinger Museum entstanden sind. Kuhn bedauert die Kündigungen und sieht sie im Zusammenhang mit den Schwierigkeiten, die die Museen durch die Umstände erleiden mussten.
Stohler, der wegen gesundheitlicher Einschränkungen, die aus einem Unfall Ende 2020 resultieren, im Rollstuhl sitzt, musste im Dezember 2024 erstmals krankgeschrieben werden. Dies führte zu einem steigenden Druck auf die Organisation der Kunstinstitutionen und trug dazu bei, dass Stohlers Abwesenheit immer mehr spürbar wurde. Die Künstler-Community und die Mitarbeiter sind zunehmend besorgt über die organisatorischen Probleme, von denen die Kommunikation ihrer Auswirkungen an alle Beteiligten offenbar hinderlich war.
Die Erwartungen an Stohler waren von Anfang an hoch – nach über 30 Jahren unter einem sehr präsenten Vorgänger fiel es vielen schwer, sich an den neuen Direktor zu gewöhnen. Kuhn erkannte diesen Umstand und betonte, dass Stohler das Potenzial für diese anspruchsvolle Aufgabe zwar mitgebracht habe, aber die Erwartungen in der Realität sehr herausfordernd seien.
Obwohl Stohler momentan etwaige Konflikte meidet, hat er bereits einen Anwalt eingeschaltet. Die Kunstszene in Thurgau blickt nun gespannt auf die Entwicklungen und hofft auf eine zügige Klärung der Situation. Inmitten all dieser Turbulenzen bleibt die Frage bestehen: Welche Zukunft erwartet die beiden Museen und ihre Mitarbeiter? Die Entscheidungsträger stehen bereits unter Druck, die richtigen Schritte zu unternehmen, um eine positive Wende herbeizuführen.