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Kündigungswelle bei Julius Bär und UBS: Altersdiskriminierung im Fokus?

2025-03-12

Autor: Simon

Die Julius Bär Bank versendet derzeit Kündigungen an Hunderte von Mitarbeitern, während die UBS weiterhin unter einem ständigen Entlassungsdruck leidet. In einem neuen Skandal scheint es, dass Altersdiskriminierung bei der Personalauswahl eine Rolle spielen könnte.

Berichten zufolge erstellt die Personalabteilung von Julius Bär Listen von Mitarbeitern, die nach ihrem Alter sortiert sind. Insbesondere gibt es eine besorgniserregende Trennlinie zwischen den 57- und 58-Jährigen. Die Interpretation innerhalb der Bank deutet darauf hin, dass diejenigen, die auf der "falschen Seite" dieser Trennlinie stehen, größere Risiken haben, ihren Arbeitsplatz zu verlieren.

Eine Sprecherin der Julius Bär weist jedoch diese Vorwürfe mit Nachdruck zurück und betont, dass Alter keine Rolle im Kündigungsprozess spielt. Im Gegenteil, sie versichert, dass Mitarbeiter über 50 Jahre spezielle Vorteile genießen, um sie während dieser schwierigen Zeiten zu schützen.

„Julius Bär bemüht sich, Mitarbeitende über 50 besonders zu unterstützen“, erklärt die Sprecherin weiter. „Unser Sozialplan bietet über die Standardleistungen hinausgehende Vorteile für betroffene Mitarbeiter.“

Dem widerspricht die UBS nicht: Auch sie hebt hervor, dass ihre Gruppe der über 50-Jährigen in den letzten Jahren stabil geblieben ist. So stellt sich die Frage: Können die älteren Mitarbeiter tatsächlich länger bleiben und ihre Expertise in die Firma einbringen? Oder sehen die Führungskräfte das Alter ihrer Angestellten als potenziellen Vorteil? Schließlich bringt Erfahrung oft die nötige Weisheit in kritischen Situationen.

Aber die Wahrheit sieht anders aus. Entlassungen von älteren Mitarbeitern sind in der Schweizer Bankenbranche häufig, sodass eine positive Trendwende fraglich bleibt. Diese Unsicherheit könnte ein Grund dafür sein, dass Banken nicht bereit sind, Konzepte zu überdenken, die eine modifizierte Entlohnung für Mitarbeiter im Alter vorsehen würden.

Die Angst vor eindrucksvollen Schlagzeilen und gewerkschaftlichen Reaktionen lässt viele Entscheidungsträger das heikle Thema meiden. Vorstellbar wäre ein Modell, bei dem niedrigere Gehälter und Rentenleistungen dauerhaft zu einem längeren Verbleib im Beruf führen. Das würde beiden Seiten zugutekommen: Die Firmen könnten von dem wertvollen Wissen der älteren Angestellten profitieren, während die Betroffenen sanft in den Ruhestand gleiten könnten.

Es könnte sogar sein, dass viele ältere Mitarbeiter bereit wären, ihren Platz in der Belegschaft zu verteidigen, anstatt auf der Außenseite zu stehen. Ein Aufruf an die Banken, die Erfahrungen der älteren Generation zu schätzen und sinnvoll zu integrieren, könnte der Schlüssel zu einer nachhaltigeren Personalarbeit in der Branche sein.