Gesundheit

Krampfadern ziehen: Wann ist der Eingriff wirklich sinnvoll?

2024-09-24

Krampfadern, medizinisch als Varizen bezeichnet, sind geschlängelte, erweiterte Venen, die vor allem an den Beinen auftreten. Sie können nicht nur das ästhetische Erscheinungsbild beeinträchtigen, sondern auch zu Schmerzen, Schwellungen und sogar schweren Komplikationen wie Beingeschwüren führen. In Deutschland sind etwa 15 bis 30 Prozent der Erwachsenen betroffen, und insbesondere Frauen leiden häufiger darunter.

Das Ziehen von Krampfadern, also die operative Entfernung, wird häufig in Erwägung gezogen, wenn konservative Behandlungsmethoden wie Kompressionsstrümpfe oder Hochlagern nicht den gewünschten Effekt bringen. Es kann auch ratsam sein, wenn ernsthafte Komplikationen wie Entzündungen auftreten oder die ästhetische Beeinträchtigung das psychische Wohl der Betroffenen belastet.

Operationstechniken zur Krampfaderentfernung

Zwei der gängigsten Methoden, um Krampfadern zu entfernen, sind das Venenstripping und die Phlebektomie.

Venenstripping:

Dieses Verfahren wird für größere Venen angewendet. Dabei führt der Chirurg einen langen Draht ein, der die erkrankte Vene herauszieht.

Phlebektomie:

Hierbei handelt es sich um eine weniger invasive Technik, die sich für kleinere Venen eignet. Dabei werden kleine Schnitte gemacht, um die Venenteile mit einem speziellen Haken zu entfernen.

Die postoperative Betreuung ist entscheidend für den Heilungsprozess. Es ist ratsam, die Beine hochzulagern und eine spezielle Nachsorge zu planen. In der Regel können Patienten am selben Tag nach Hause, sollten jedoch darauf achten, die Operationsstelle gut zu beobachten.

Risiken des Eingriffs:

Trotz der hohen Erfolgsquote von über 80 Prozent bei der Linderung der Symptome gibt es auch Risiken wie Schmerzen, Wundinfektionen oder Blutungen. Schwere Komplikationen kommen zwar selten vor, dennoch ist es wichtig, gut informiert in das Verfahren zu gehen.

Eine mögliche Frage, die viele Betroffene beschäftigt, ist, ob Krampfadern nach dem Eingriff zurückkehren können. Tatsächlich zeigen Studien, dass bei etwa 30 Prozent der Patienten innerhalb von zwei Jahren erneut Krampfadern auftreten können. Deshalb sind Lebensstiländerungen wie regelmäßige Bewegung und das Vermeiden von langem Sitzen oder Stehen essenziell.

Fazit:

Das Ziehen von Krampfadern ist eine bewährte Methode zur Linderung von Beschwerden. Eine ausführliche Beratung durch einen Facharzt ist wichtig, um die beste individuelle Therapie zu finden. Lassen Sie sich nicht von der Angst leiten – bei vielen Betroffenen kann die Lebensqualität durch einen operativen Eingriff deutlich gesteigert werden.