Wissenschaft

König der Zahlen: Wie Mathematik das Verbrechen jagt

2025-04-27

Autor: Gabriel

Die geheime Waffe der Kriminologie

Mathematik – oft zu Unrecht als trocken und langweilig abgestempelt – erweist sich als mächtiger Verbündeter im Kampf gegen das Verbrechen. In der facettenreichen Welt der Zahlen verstecken sich Schlüssel, die selbst die kniffligsten Kriminalfälle entschlüsseln können.

Konnte das Fernsehen uns die Augen öffnen?

Ab dem Jahr 2000 erfreuten sich Krimis wie b0Numb3rsb0 und b0Criminal Mindsb0 wachsender Beliebtheit, in denen Mathematik eine tragende Rolle spielt. Die spannende Frage: Wie realistisch sind diese Darstellungen? Im echten Leben sind Mordfälle weitaus seltener, doch auch hier bietet die Mathematik wertvolle Ansätze zur Verbrechensbekämpfung.

Ein Meisterwerk der Geometrie

Ein faszinierendes Beispiel ist die Formel des kanadischen Kriminalbeamten Kim Rossmo, die die geografischen Muster von Serienmorden erklärt und 1995 als Dissertation präsentiert wurde. Rossmo, der mit seiner mathematischen Begabung eine Anwendung in der Kriminologie suchte, hat mithilfe seiner formelhaften Herangehensweise revolutionäre Impulse in die Ermittlungsarbeit gebracht.

Die Logik hinter der Formel

Die Formel von Rossmo beschreibt die Wahrscheinlichkeit, dass ein Serienmörder in der Nähe eines Tatorts wohnt. Der erste Teil der Formel untersucht das Geschehen innerhalb einer definierten Pufferzone, während der zweite Teil die Ereignisse außerhalb betrachtet. Je näher ein Punkt am Tatort ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Täter hier lebt.

Eine Karte der Möglichkeiten

In der Praxis wird die besagte geographische Region in ein Raster unterteilt. Über die Koordinaten der Tatorte wird die Wahrscheinlichkeit ermittelt, dass ein Täter an einem spezifischen Ort lebt. Rossmos Methode hat in der Polizeiarbeit bereits Erfolge gefeiert, doch ihre Anwendung hängt stark von der Menge an vorhandenen Daten ab.

Die Grenzen der Mathematik

Obwohl diese mathematischen Modelle vielversprechend sind, haben sie auch ihre Grenzen. Beispielsweise kann die Formel nicht angewendet werden, wenn ein Täter ständig seine Wohnorte wechselt. Doch in einer Welt voller ungelöster Verbrechen öffnet sich hier ein faszinierendes Universum, in dem Mathematik und Kriminalistik verschmelzen. Diese Verbindung könnte in Zukunft der Schlüssel zur Aufklärung zahlreicher Fälle sein.