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Kitzbühel: Legendäre Schweizer Abfahrtssiege im Ski-Rennsport

2025-01-24

Autor: Gabriel

Kitzbühel ist nicht nur für seine beeindruckende Berglandschaft bekannt, sondern auch für die legendären Abfahrtssiege von Schweizer Skifahrern, die sich in die annalen des Wintersports eingegraben haben. Die Geschichte der Abfahrtsrennen auf der Streif, einer der anspruchsvollsten Pisten der Welt, birgt zahlreiche Erfolge und Rückschläge, die die Fahrer und die Fangemeinde im Bann hielten.

1962: Willi Forrer

Vor 63 Jahren, im Jahr 1962, schrieb Willi Forrer Geschichte, als er die erste Abfahrt auf der Streif gewann. Zu dieser Zeit gab es noch keinen Weltcup, und als Belohnung für seinen Sieg erhielt er lediglich einen Lederkoffer. Forrer, der aus dem Toggenburg stammt, zeigte sein Können mit einer Geschwindigkeit von rund 110 km/h. Trotz seiner Erfolge blieb der große Titel bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen ihm verwehrt. Bei den WM 1958 und 1962 sowie den Olympischen Spielen 1960 belegte er jeweils den vierten Platz. Dennoch wurde er als einer der besten Skifahrer seiner Zeit angesehen und kämpfte bis zu seinem Karriereende mit gesundheitlichen und sportlichen Rückschlägen. Mit 89 Jahren hat Forrer sich auch als erfolgreicher Brauchtumsmaler hervorgetan.

1973, 1974: Roland Collombin

Roland Collombin beeindruckte in den 70ern mit seinem kühnen Fahrstil und einer einzigartigen Herangehensweise an den Wettkampf. Er gewann 1973 und stellte 1974 einen Streckenrekord mit einer Zeit von 2:03:29 Minuten auf. Collombin, bekannt für seine ausgelassene Lebensweise, feierte den Sieg auf seine eigene Weise: Er schwänzte das Training und bereitete sich mit einer Hotelangestellten auf den Wettbewerb vor. Leider war sein Karriereverlauf von schweren Stürzen geprägt, die ihn letztendlich zwangen, mit nur 24 Jahren die Skikarrire zu beenden. Heute, mit 73, kämpft er gegen den Krebs.

1983: Bruno Kernen

Ein weiterer bedeutender Name in der Geschichte der Abfahrt ist Bruno Kernen. Obwohl er meist mit seinem Weltmeistertitel von 1997 und seinem Sieg am Lauberhorn 2003 in Verbindung gebracht wird, zeichnet sich auch sein Vorgänger aus, der in der Saison 1982/83 in Kitzbühel triumphierte. Kernen, der anfänglich im Europacup starten sollte, schaffte mit einem siebten Platz sein bestes Karriereergebnis. Beim Rennen holte er den Sieg mit einem knappen Vorsprung von elf Hundertsteln, während seine Konkurrenten, darunter große Namen wie Gusti Oehrli, nur staunen konnten.

1985, 1987: Pirmin Zurbriggen

Der vielleicht denkwürdigste Moment der Kitzbühel-Rennhistorie von Schweizer Fahrern ist sicher die Rückkehr von Pirmin Zurbriggen im Jahr 1985. Nach einer schwerwiegenden Meniskusverletzung unmittelbar vor der Weltmeisterschaft brach eine Welle der nationalen Unterstützung für den Walliser los. Überwältigt von der Aufmerksamkeit, triumphierte Zurbriggen in Bormio und holte Gold, nachdem er anfänglich für die Teilnahme nicht fit genug schien. Seine bemerkenswerte Comeback-Geschichte motivierte viele und machte ihn zu einer Sportikone in der Schweiz.

1998, 2008, 2010, 2011, 2012: Didier Cuche

Didier Cuche ist ein weiteres Beispiel für Ausdauer im Skirennsport. Als er 2008 zum zweiten Mal in Kitzbühel gewann, war er bereits 33 Jahre alt. Insgesamt siegte er viermal auf der Streif, eine beeindruckende Leistung, die die Skiwelt in seinen Bann zog. Seine Karriere begann jedoch mit Angst und Unsicherheit, als er 1996 seine erste Abfahrt auf dieser herausfordernden Piste absolvierte. Er überstand den Nervenkitzel und stellte sich jedem Wettkampf, bis er schließlich Rekorde aufstellte.

2021, 2022: Beat Feuz

Der aktuelle Star unter den Schweizer Abfahrern, Beat Feuz, hatte lange Zeit nach einem Sieg auf der Streif geforstert, trotz dreier Siege in Wengen und mehrfacher Auszeichnung als bester Abfahrer. Nach mehreren zweiten Plätzen war der Druck enorm, und die Frage nach seinem Kitzbühel-Sieg drängte sich immer wieder auf. 2021 war es dann endlich soweit: Feuz gewann nicht nur die erste, sondern auch die zweite Abfahrt und krönte sich in Kitzbühel zum erfolgreichen Dreifachsieger im folgenden Jahr. Diese Leistungen haben ihn zu einer Legende des modernen Skisports gemacht.

In der Geschichte von Kitzbühel stecken nicht nur Siege und Rekorde, sondern auch Geschichten von Mut, Entbehrungen und unvergleichlicher Unterstützung. Diese Saison werden alle Augen wieder auf die Helden des Wintersports gerichtet sein, wenn die besten Skifahrer der Welt um Ruhm und Ehre kämpfen.