Technologie

KI-Kunst: Laut, Vulgär und Aufrührerisch – Die Street-Art des Digitalzeitalters

2025-09-03

Autor: Lukas

Eine neue Ära der Kunst - KI generiert Bilder

Das Internet hat ein neues faszinierendes Spielzeug: den Bildgenerator GPT-4o. Mit dieser Funktion können Nutzer durch Eingabe einfacher Texte Befehle geben, aus denen die KI erstaunliche Bilder kreiert. Ob fotorealistische Hexen, ein schockierendes Paparazzi-Foto von Karl Marx oder das Bild eines Dreirads mit dreieckigen Rädern – die Möglichkeiten sind schier endlos. Es scheint, als könnte das Tool selbst die absurdesten Ideen zum Leben erwecken.

Ein Hype, der die Server überlastet

Nach der Einführung im März 2023 explodierte die Welt der KI-Bilder förmlich. Die sozialen Medien wurden mit Memes und kreativen Bildern, inspiriert vom japanischen Studio Ghibli, überflutet. Der Hype war dermaßen groß, dass die Server von Open AI an ihre Grenzen stießen. CEO Sam Altman merkte an: "Unsere Grafikkarten schmelzen!" In nur wenigen Wochen wurden unglaubliche 700 Millionen Fotos über Chat-GPT generiert.

Ein Meer an kreativen Bildern - Die neue digitale Kultur

Mit dem Zugang zu KI-Tools wie Midjourney und Dall-E hat sich das Internet in eine unendliche Galerie verwandelt. Vom Papst in einer Daunenjacke bis hin zu Snoop Dogg als kiffender Kardinal – die Kreativität kennt keine Grenzen. Manche Bilder besitzen mittlerweile Kultstatus, geteilt und geliked ohne Ende.

Kritik: Ist KI-Kunst der Untergang der Kreativität?

Doch nicht alle sehen die digitale Kunst positiv. Kulturkritiker warnen, dass KI-Kunst die ästhetischen Ideale profaniert und den kreativen Schaffensprozess ruiniert. In einem offenen Brief bezeichnete das Center for Artistic Inquiry and Reporting sie als "vampirisch", da sie sich von Kunstwerken früherer Generationen ernähre.

Die Debatte über Kunst wird neu entfacht

Die Diskussion über den Kunstbegriff ist alles andere als neu. Schon im 19. Jahrhundert wurden neue Techniken, wie die Fotografie, scharf kritisiert. Damals als Bedrohung für die Malerei empfunden, folgt jetzt eine ähnliche Debatte im Zeitalter der KI. So beziehen Stimmen wie der Berliner Künstler Boris Eldagsen, der mit einem KI-Bild einen renommierten Fotopreis gewann, Position und beschreiben die neue Kunstform als "Promptografie".

Die rebellische Ästhetik der KI-Kunst

Auf Plattformen wie Instagram sprießen unter Hashtags wie #promptart unzählige Werke empor. Geprägt von Spontaneität und Rebellion, zeigt die KI-Kunst auch ihre vulgäre und verstörende Seite. Verrückte Szenarien wie McDonald's-Mitarbeiter, die Chicken-Wings ins Hühnerstall liefern, oder Trump und Selenski, die im Petersdom Karten spielen, zeigen die anarchische Ästhetik, die an Street Art erinnert.

Die digitale Gegenkultur erblüht

Die Kunst, die in den Tiefen des Internets sprießt, ist ein Rückgriff auf die subversive Natur der Street-Art. Diese befreit den öffentlichen Raum von gesellschaftlichen Normen und bringt eigene, konsumkritische Botschaften hervor. Die surreale Figur des Nike-Sneaker tragenden Haifischs Tralalero Tralala steht exemplarisch für die ironische Auseinandersetzung mit der Werbeindustrie – es spielt keine Rolle, welche Marke er trägt.

Fazit: Hirnfäule oder Kultur?

In der heutigen digitalen Zeit begegnen wir einem neuen kulturellen Phänomen, das die Grenzen der Kunst neu definiert. Während einige skeptisch bleiben, stellen andere fest: "Ihr nennt es Hirnfäule, wir nennen es Kultur!" Ein spannendes Kapitel in der Geschichte der Kunst hat begonnen.