
Kämpfen gegen Long Covid: Ein inspirierendes Bilderbuch im Lehrabschluss
2025-04-05
Autor: Emma
Das Leben von Nina Groves, einer 18-jährigen Abiturientin aus Baden AG, hat sich in den letzten Jahren dramatisch verändert. Seit sie vor einem Jahr an Long Covid, auch bekannt als Post Covid, erkrankt ist, erlebt sie einen ständigen Kampf gegen die subtilen, aber tiefgreifenden Auswirkungen dieser Krankheit. Sie beschreibt, wie alles zäh wird – die Zeit zieht sich, Licht und Lärm werden unerträglich, und nur in einem abgedunkelten Raum kann sie ein wenig Erleichterung finden.
„Dann kann es zu einem Crash kommen. Manchmal dauert dieser nur ein paar Stunden, manchmal zwei oder drei Tage“, erklärt sie. Trotz dieser erheblichen Herausforderungen hat Nina es geschafft, die Balance in ihrem Leben zu finden und schließt in diesem Sommer ihre Lehre als Fachfrau Betreuung in einer Kinderkrippe ab. Um mit den Einschränkungen in ihrem Alltag umzugehen, hat sie eine innovative Methode entwickelt: Sie trägt zehn kleine Steine in der Hosentasche. Nach jeder Anstrengung steckt sie einen Stein in die andere Tasche. Ein leerer Sack bedeutet für sie, dass es Zeit ist, einen Gang zurückzuschalten.
Dank einer flexiblen Teilzeitregelung hat Nina die Möglichkeit, in einem 50-Prozent-Pensum zu arbeiten und so ihre Ausbildung erfolgreich abzuschließen. Diese Anpassungen in ihrem Lehrbetrieb geben ihr die Chance, trotz der gesundheitlichen Herausforderungen einen guten Leistungsstand in der Berufsschule aufrechtzuhalten.
Ein bemerkenswerter Erfolg in ihrer schulischen Laufbahn ist die Platzierung ihrer Vertiefungsarbeit im Rennen um einen Preis für die beste Arbeit an der Berufsfachschule Gesundheit und Soziales in Brugg. Diese Anerkennung zeigt, dass Nina trotz der Einschränkungen durch Long Covid in der Lage ist, bemerkenswerte Leistungen zu erbringen.
Doch es ist nicht nur ihr schulisches Interesse, das sie begeistert. Zusammen mit ihren Kolleginnen Lea Engeloch und Jasmina Komander hat sie ein Bilderbuch entworfen, das sich mit dem Thema Long Covid beschäftigt. Darin erkrankt ein Mädchen an Long Covid, und ihr kleiner Bruder lernt, wie er schöne Zeiten trotz der Herausforderungen mit ihr verbringen kann. „Die Charaktere sind fiktiv, aber die Emotionen und Erfahrungen basieren auf unserer Realität“, sagt Nina. Das Bilderbuch hat auch in ihrer Kinderkrippe großes Interesse geweckt, und viele Kinder fragen immer wieder nach der Geschichte.
Nina hat erkannt, dass es wichtig ist, das Bewusstsein für Long Covid zu schärfen. Es ist eine Herausforderung, anderen zu erklären, wie sich ein Zusammenbruch anfühlt. „Es ist, als ob man eine Wand zwischen dem Gehirn und dem Rest des Körpers hat“, beschreibt sie eindrücklich. Für sie ist es jedoch ermutigend zu sehen, dass auch Menschen, die nicht persönlich betroffen sind, ein Interesse an den Auswirkungen von Long Covid zeigen. Ihr Ziel ist es, das Verständnis und die Empathie für Betroffene zu fördern und gleichzeitig ihren Weg zur Heilung weiterzugehen.