Kabel in der Ostsee: Schweden schickt Spezialschiff zur Unterstützung finnischer Ermittlungen
2025-01-03
Autor: Laura
Schweden hat die finnischen Ermittlungen zu einem mutmaßlichen Sabotageakt gegen ein Unterwasserstromkabel in der Ostsee durch die Entsendung eines Militärschiffs unterstützt. »Mit ihrem einzigartigen Fachwissen tragen die schwedischen Streitkräfte dazu bei, Finnland bei der Aufklärung der Geschehnisse zu unterstützen«, erklärte der schwedische Ministerpräsident Ulf Kristersson am Freitag. Das entsandte Schiff ist ein U-Boot-Rettungsschiff, das über spezielle Ausrüstung und Erfahrungen in Unterwassermanagement verfügt.
Am ersten Weihnachtstag wurde ein Schaden am Estlink 2, einem entscheidenden Stromkabel zwischen Finnland und Estland, festgestellt. Die finnischen Behörden vermuten, dass der Anker des Öltankers »Eagle S«, der von St. Petersburg aus startete, das Kabel, das sich auf dem Meeresboden der Ostsee erstreckt, beschädigt hat. Infolgedessen hat Finnland den Tanker gestoppt, eskortiert und beschlagnahmt, was in der Region für erhöhte Spannungen sorgt.
Am Montag berichteten die Ermittler von einer mehr als 30 Kilometer langen Schleifspur auf dem Meeresboden, die sie während ihrer Untersuchungen entdeckten. Die finnischen Ermittler stellen die Hypothese auf, dass der Tanker »Eagle S« den Schaden verursacht hat, indem er seinen Anker über den Meeresboden schleifte.
Der unter der Flagge der Cook-Inseln fahrende Öltanker wird von der finnischen Zollbehörde als Teil der sogenannten russischen Schattenflotte betrachtet. Diese Flotte besteht aus Tankern, die unter anderen Flaggen fahren, wodurch Russland versucht, die internationalen Sanktionen zu umgehen und weiterhin Rohöl sowie Ölprodukte zu exportieren. Diese Flotte ist besonders aktiv, seit dem Ukrainekrieg im Jahr 2022, der Russland in eine isolierte Lage gebracht hat.
Die Gefahren für die Seekabel in dieser Region sind erheblich, da die Ostsee für viele europäische Länder eine lebenswichtige Handels- und Kommunikationsroute darstellt. Nach Einschätzungen von Experten könnte Russland versuchen, durch hybride Angriffe die Verwundbarkeit dieser Infrastruktur auszunutzen.
Die Situation bleibt angespannt, und die Auswirkungen auf die europäische Energieversorgung und die Kommunikationssysteme könnten weitreichend sein. Die Kooperationsbereitschaft zwischen Schweden und Finnland zeigt jedoch einen optimistischen Ansatz zur Sicherung der maritimen Infrastruktur in dieser geopolitisch sensiblen Region.