Junge Tat: Nach Rauswurf aus dem Rössli fanden sie Zuflucht in Kloten
2024-12-17
Autor: Lara
Die Stadt Illnau-Effretikon hat der rechtsextremen Gruppe "Junge Tat" die Nutzung des Rössli-Saals untersagt. Dies geschah kurz vor einer geplanten Veranstaltung mit zwei prominenten AfD-Politikern, Lena Kotrée und Roger Beckamp, die für letzten Samstagabend angesetzt war. Die Entscheidung des Effretiker Stadtpräsidenten kam überraschend und ließ den Co-Leiter der "Jungen Tat", Manuel Corchia, ohne Veranstaltungsort zurück.
Doch die Gruppe war nicht lange aufgeschmissen: Sie fanden im Restaurant 83 Nullzwei in Kloten kurzfristig einen neuen Veranstaltungsort. Der Kontakt wurde über den Pächter des Restaurants, Remko Leimbach, hergestellt, der selbst ein bekannter Corona-Maßnahmengegner ist. Leimbach, Präsident von "Aufrecht Schweiz", bestätigte, dass er einen verzweifelten Anruf von der "Jungen Tat" erhalten hatte. Er sagte jedoch, dass die beiden Gruppen keine Verbindung haben.
Die Stadt Kloten war zu diesem Zeitpunkt nicht über die Veranstaltung informiert. Stadtpräsident René Huber (SVP) erfuhr erst nach der Veranstaltung davon und äußerte, dass er keinen Problem sehe, solange nichts Rechtswidriges geschehe. Er erwähnt, dass es wichtig sei, die Meinungsfreiheit nicht unnötig einzuschränken.
Im Gegensatz dazu hatte die Stadt Illnau-Effretikon eine klare Haltung gegenüber der "Jungen Tat". Stadtpräsident Marco Nuzzi (FDP) betonte, dass es nicht akzeptabel sei, dass Personen mit rechtsextremen Ansichten öffentliche Räumlichkeiten mieten können. Explizite Begründungen für diese Entscheidung beziehen sich auf die geschichtlichen und gesellschaftlichen Implikationen, die solche Veranstaltungen mit sich bringen könnten.
Diese Vorfälle werfen ein Licht auf die aktuelle Debatte über Meinungsfreiheit und die Grenzen, die in einer demokratischen Gesellschaft gezogen werden müssen. Während einige für eine uneingeschränkte Meinungsäußerung plädieren, warnen andere vor der Normalisierung rechtsextremistischer Ideologien. Ein Umdenken in der Gesellschaft ist notwendig, um zu verhindern, dass solche Gruppen ungehindert agieren können. Der Fall der "Jungen Tat" mag journalistisch betrachtet nur einer von vielen sein, doch er wirft grundlegende Fragen zur Sicherheit und zur ethischen Verantwortung auf, die die Gesellschaft in der heutigen Zeit beschäftigen.