Welt

Internationale Hilfen in Myanmar: Ein verzweifelter Ruf und die Realität auf dem Boden

2025-03-31

Autor: Leonardo

Nach dem verheerenden Erdbeben am vergangenen Freitag hat die Militärjunta in Myanmar eindringlich um internationale Hilfe gebeten. Die Situation im kriegsgeplagten Land ist katastrophal, die Opferzahlen explodieren und die Dimensionen der Zerstörung werden langsam sichtbar. Besonders außerhalb der Hauptstadt beschweren sich die Menschen darüber, dass sie von den Behörden völlig im Stich gelassen werden.

In Mandalay wartet die 35-jährige Lehrerin Ma Shwe verzweifelt auf Unterstützung. „Die Wände in unserem Haus sind eingerissen, eine gesamte Wand ist eingestürzt. Meine 16-jährige Nichte wurde am Kopf getroffen und verlor sehr viel Blut. Wir bekamen keinen Beistand. Erst zwei Stunden später konnten wir sie ins Krankenhaus bringen – da war es leider schon zu spät. Wir mussten eine kleine Trauerfeier abhalten und sie dann ins Krematorium bringen,“ erzählt Ma Shwe mit gebrochener Stimme. Die fehlende Unterstützung von den Behörden und der Mangel an internationaler Hilfe lassen sie völlig hilflos zurück.

Die Militärjunta, die normalerweise wenig Geneigtheit zeigt, internationale Hilfe zu erbitten, gibt nun einen besorgniserregenden Einblick in die Realität vor Ort. Laut Léon de Riedmatten, ehemaliger Leiter des Internationalen Roten Kreuzes in Myanmar, verdeutlicht dies die dramatische Lage. „Myanmar ist nicht vorbereitet auf solche Katastrophen. Das Regime versucht zudem, ein besseres Bild von sich zu präsentieren, als es in Wahrheit ist,“ so de Riedmatten. Das Erdbeben, das Myanmar mit seiner Intensität erschüttert hat, war für viele unerwartet, da solche Naturereignisse in der Region selten sind.

De Riedmatten weist darauf hin, dass die internationale Gemeinschaft Zeit benötigen wird, um eine effektive Hilfsaktion zu organisieren. „Die Militärjunta wird alles versuchen, um die Kontrolle über die Situation zu behalten. Das ist eine sehr schlechte Vorraussicht für schnelle und wirksame Hilfe,“ warnt er. Das Schicksal der Überlebenden liegt in der Schwebe, während die Welt zuschaut und auf eine Reaktion wartet.

Zusätzlich zu den unmittelbaren Hilfsbedürfnissen wird befürchtet, dass die humanitäre Krise durch die bestehende politische Unterdrückung und das Fehlen einer stabilen Infrastruktur noch verstärkt wird. Die Hoffnung auf eine baldige Besserung scheint weit entfernt, während der Kampf um Überleben und Hilfe für viele Bürger Myanmars weitergeht. Die internationale Gemeinschaft muss jetzt schnell handeln, um nicht noch mehr Leben zu verlieren!