
Inklusion im Bundeshaus: Wegbereiter für eine bessere Teilhabe!
2025-06-11
Autor: Luca
Der Weg zur Barrierefreiheit im Bundeshaus
Der Alltag für die drei Nationalräte im Rollstuhl stellt sich alles andere als einfach dar. Während ihre Kollegen den Zugang zum Bundeshaus durch eine Drehtür selbstständig meistern, bleibt ihnen nur die Option, beim Eingang zu klingeln und auf das Öffnen durch den Sicherheitsdienst zu warten.
Islam Alijaj, der seit seiner Geburt an Zerebralparese leidet und einen Elektrorollstuhl nutzt, kämpft dafür, dass auch Parlamentarier im Rollstuhl ohne fremde Hilfe ins Parlament gelangen können. Trotz des schnellen Eingreifens des Sicherheitspersonals wünscht er sich unabhängige Zugänge.
Fortschritte sichtbar, aber noch nicht genug
Seit seiner Wahl 2023 setzt sich der Zürcher SP-Politiker für Verbesserungen im Parlamentsgebäude ein, darunter zusätzliche Rampen. "Jetzt geht es schneller und wir sind einen Schritt selbstständiger", sagt Alijaj zufrieden. Christian Lohr, ein Kollege mit Contergan-Schädigung, bestätigt die positive Entwicklung und erinnert sich an die zahlreichen Hindernisse für Rollstuhlfahrer zu seiner Anfangszeit im Nationalrat 2011.
"Damals gab es noch keine Rampe zum Rednerpult, ich musste vor der Rednertribüne sprechen," berichtet der Thurgauer, der sich um verschiedene bauliche Anpassungen bemüht hat.
Ein persönlicher Einblick: Die Herausforderungen im Parlament
Philipp Kutter, der nach einem Skiunfall im Rollstuhl sitzt, erzählt von seinen Erlebnissen als Parlamentarier vor und nach dem Unfall. "Vor dem Unfall konnte ich mich frei im Saal bewegen und mit anderen Abgeordneten austauschen", erklärt er. Heute muss er diese Gespräche außerhalb des Sitzungssaals führen.
Inklusion noch nicht vollständig erreicht
Obwohl das Behindertengleichstellungsgesetz von 2004 große Fortschritte für Menschen mit Behinderungen im Parlament gebracht hat, sind die Nationalräte sich einig: Es bleibt noch viel zu tun. Alijaj betont: "Wir sind erst dann wirklich inklusiv, wenn Menschen mit Behinderung überall mitentscheiden können." Er plädiert dafür, dass mehr Menschen mit Behinderung in den Nationalrat gewählt werden.