Geschäft

Immobilienverkauf in Wien – Dramatische Wende bei Zurich

2025-01-23

Autor: Emma

Mario Greco plant, kurz vor dem Ende seiner Zeit als CEO der Zurich-Versicherungsgruppe, einige umstrittene Entscheidungen zu treffen. Unter anderem plant er drastische Maßnahmen wie die Streichung von Fitness-Zugängen und neue Präsenzpflichten für Mitarbeiter.

Besonders auffällig ist der Verkauf von hochpreisigen Immobilien zu möglicherweise unter Marktwert liegenden Preisen. Ein solches Geschäft fand im vergangenen Herbst in Wien statt, in einer der besten Lagen der Stadt.

Der Kärntner-Ring-Hof an der prachtvollen Ringstraße, unweit der berühmten Wiener Oper, wurde verkauft – und zwar für knapp 130 Millionen Euro an die JP Immobilien, ein etabliertes Unternehmen im Bereich Immobilieninvestitionen. Berichte deuten darauf hin, dass eine andere Interessentin, eine Zuger Finanzgesellschaft, ein Angebot von circa 10 Millionen Euro mehr abgegeben hatte, jedoch nicht zum Zug kam.

Dieser Vorfall hat zu einem rechtlichen Scharmützel geführt: Die Zuger Firma hat ihre Anwälte eingeschaltet, um Ansprüche auf basis von angeblich gebrochenen mündlichen Zusicherungen geltend zu machen. Die Zurich und deren beauftragte Brokerin CBRE hätten den Zugern nur ein Exklusivrecht von 8 Wochen eingeräumt, in denen diese nachweisen sollten, dass sie die Finanzierung des Erwerbs tatsächlich sicherstellen können.

Laut dem Anwalt der Zuger Gesellschaft war dies jedoch nicht möglich und der Zuschlag ging trotz dessen im Herbst an JP Immobilien, was den Vorwurf des "Zusagenbruchs" aufwirft. Solche Vorwürfe könnten ernsthafte rechtliche Konsequenzen für die Zurich nach sich ziehen, einschließlich möglicher Schadenersatzforderungen.

Ein weiteres heißes Thema ist die Frage, warum nur drei Interessenten zu dem Bieterverfahren eingeladen wurden. Neben JP Immobilien und der Zuger Firma gab es nur eine dritte, kleinere Interessentin. Insider spekulieren, dass die Zurich, hätte sie größere Family Offices in den Prozess einbezogen, einen Verkaufspreis von bis zu 150 Millionen Euro hätte erzielen können – das wäre ein Preissteigerung um etwa 25 Millionen Euro, oder ein Fünftel mehr.

Dieser Verkauf unterstreicht nicht nur die angespannte Lage im Immobilienmarkt, sondern könnte auch weitreichende Folgen für die Zukunft von Zurich und deren Management haben, während sich die Branche weiterhin in einem Wandel befindet. Die Antwort der Zurich auf diese aufkommenden rechtlichen und marktwirtschaftlichen Herausforderungen bleibt abzuwarten.