Ein Skandal, der die Welt erschütterte: Die umstrittene Studie über Hydroxychloroquin, einst von Donald Trump als „Geschenk Gottes“ bezeichnet, wurde nun nach viereinhalb Jahren vom Verlag Elsevier zurückgezogen. Erinnern Sie sich an die Anfangstage der Covid-19-Pandemie, als dieses Malariamittel in aller Munde war? Trumps Lobpreisung führte dazu, dass zahlreiche Staaten die Verwendung von Hydroxychloroquin zur Behandlung von Covid-19 genehmigten.

Kritiker warnten jedoch bereits frühzeitig vor den mangelnden wissenschaftlichen Standards dieser Studie, die von französischen Wissenschaftlern unter der Leitung des ehemaligen IHU-Direktors Didier Raoult veröffentlicht wurde. Nachdem das Manuskript innerhalb eines Tages im 'International Journal of Antimicrobial Agents' akzeptiert wurde, begann die mediale Hysterie in den USA. Diese Studie wurde weltweit über 3.600 Mal zitiert und ist die am häufigsten zitierte Studie zu Covid-19, die jemals zurückgezogen wurde.

Besorgnis über die Datenqualität der Studie kam schnell auf. Wissenschaftler beanstandeten einen unklaren ethischen Rahmen und beschreibene verwirrende Unterschiede in der Zusammensetzung von Kontroll- und Behandlungsgruppen. Kritische Stimmen hoben hervor, dass sechs Patienten, die mit Hydroxychloroquin behandelt wurden, die Studie abbrachen, wobei einer starb und drei auf die Intensivstation verlegt werden mussten.

Drei Mitautoren forderten, ihre Namen von der Studie zu entfernen, während fünf andere den Rückzug nicht akzeptierten und die dargestellten Gründe als falsch zurückwiesen. Philippe Brouqui und Didier Raoult argumentierten, dass ihre Arbeit keine ethischen oder regulatorischen Bedenken aufwerfe.

Elisabeth Bik, eine führende Wissenschaftsforensikerin, äußerte sich positiv über den Rückzug der Studie. Sie bezeichnete dies als 'unglaublich gute Nachricht' und betonte, dass die Studie niemals hätte veröffentlicht werden dürfen. Der Rückzug wirft Fragen über die Glaubwürdigkeit der wissenschaftlichen Veröffentlichung und die Verantwortlichkeit der Forscher auf. Wie konnte es dazu kommen, dass eine solche Studie zu einer Zeit so viel Einfluss auf politische Entscheidungen hatte? Ist dies ein Einzelfall oder ein Hinweis auf ein größeres Problem in der wissenschaftlichen Gemeinschaft?

Dieser Vorfall zeigt die dringende Notwendigkeit für strengere Standards in der medizinischen Forschung und Veröffentlichung. Lassen Sie uns hoffen, dass solche Fehler nicht erneut geschehen und der Fokus auf einer evidenzbasierten Wissenschaft bleibt, um zukünftige Gesundheitskrisen besser zu bewältigen.