Gesundheit

Herzmedikamente: Unerwartete Nebenwirkungen von Betablockern aufgedeckt!

2024-12-22

Autor: Gabriel

Menschen mit Herzkrankheiten oder Bluthochdruck verschreiben häufig Betablocker, doch aktuelle Studien zeigen, dass die Risiken möglicherweise schwerer wiegen als angenommen.

In Deutschland nutzen Millionen von Menschen täglich Betablocker, um ihren Blutdruck zu regulieren und das Risiko von Herzinfarkten zu senken. Diese Medikamente, insbesondere Betarezeptorenblocker, können bei der Behandlung von Herzkrankheiten und Bluthochdruck hilfreich sein. Jedoch zeigt eine neue Studie aus Schweden, dass Betablocker nicht nur das Herz betreffen, sondern auch unbequeme Nebenwirkungen auf die Psyche haben können.

Schwedische Forscher der Universität Uppsala untersuchten über 800 Patienten, die nach einem Herzinfarkt behandelt wurden. Während ein Teil der Patienten Betablocker erhielt, bekam die andere Gruppe eine Standardmedikation ohne Betablocker. Die Ergebnisse waren beunruhigend: Die Betablocker führten bei den Patienten zu einer signifikanten Zunahme von depressiven Symptomen und Angstgefühlen.

Studienautor Philip Leissner erklärte: "Unsere Studien zeigen einen eindeutigen Zusammenhang zwischen der Einnahme von Betablockern und einer erhöhten Wahrscheinlichkeit depressiver Verstimmungen bei Herzinfarktpatienten." Diese Wirkung könnte darauf zurückzuführen sein, dass Betablocker nicht nur am Herzen, sondern auch an Rezeptoren in anderen Organen wirken.

Besonders alarmierend ist, dass Patienten, die bereits vor der Studie Betablocker eingenommen hatten, bei der zweiten Nachuntersuchung eine noch stärkere Zunahme depressiver Symptome berichteten. Die Forschung rät Ärzten dringend, auf die Verschreibung von Betablockern zu verzichten, wenn der Nutzen für das Herz fraglich ist. Leissner betont: "Die unnötige Einnahme kann das Risiko psychischer Probleme erhöhen."

Zusätzlich zu den psychischen Auswirkungen gibt es auch physische Risiken. Betablocker sind dafür bekannt, dass sie den Stoffwechsel negativ beeinflussen, was zu einer Gewichtssteigerung führt. Übergewicht kann wiederum das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes erhöhen. Weitere bekannte Nebenwirkungen umfassen Müdigkeit, Durchblutungsstörungen in den Extremitäten, kalte Hände und Füße sowie Potenzprobleme bei Männern.

Betablocker gelten oft nicht als erste Wahl bei der Behandlung von Bluthochdruck. Stattdessen werden Ärzten empfohlen, andere Medikamente wie:

- **ACE-Hemmer:** Diese Medikamente erweitern die Blutgefäße und senken den Blutdruck.

- **Diuretika:** Diese helfen, das Flüssigkeitsvolumen im Körper zu reduzieren.

- **Calciumkanalblocker:** Sie verhindern das Zusammenziehen der Blutgefäße.

Die Erkenntnisse dieser Studie sollten sowohl Patienten als auch Ärzte dazu anregen, die Risiken von Betablockern gründlicher abzuwägen und gegebenenfalls nach alternativen Behandlungsmöglichkeiten zu suchen. Ein informierter Umgang mit diesen Medikamenten kann dazu beitragen, unerwünschte Nebenwirkungen zu vermeiden!