
Gürtelrose-Impfung könnte das Demenz-Risiko um bis zu 20 Prozent senken – Ein revolutionärer Durchbruch?
2025-04-05
Autor: Alina
Die Impfung gegen Gürtelrose schützt nicht nur vor einem schmerzhaften Ausschlag – sie könnte auch einen entscheidenden Beitrag zur geistigen Gesundheit leisten! Laut einer neuen Studie aus den renommierten Stanford University (USA) zeigt sich ein faszinierender Zusammenhang zwischen der Gürtelrose-Impfung und einem verringerten Risiko für Demenz.
Die Untersuchung, veröffentlicht im Fachmagazin "Nature", nutzt ein innovatives Studiendesign, das als "natürliches Experiment" bekannt ist. Dieses Experiment wurde durch die Einführung eines Impfprogramms in Wales im September 2013 ermöglicht, das spezifisch für Personen nach einem bestimmten Geburtsdatum galt: Personen, die ab dem 2. September 1933 geboren wurden, konnten sich mit dem Lebendimpfstoff Zostavax impfen lassen, während die älteren Jahrgänge keinen Zugang zur Impfung hatten.
Insgesamt analysierte das Forschungsteam die Gesundheitsdaten von über 280.000 Menschen über einen Zeitraum von sieben Jahren. In dieser Zeit wurden bei etwa 35.000 Personen Demenzdiagnosen gestellt. Die Ergebnisse sind vielversprechend: Geimpfte Personen hatten ein um etwa 20 Prozent vermindertes Risiko, an Demenz zu erkranken. Während 18 von 100 ungeimpften Personen eine Demenzdiagnose erhielten, waren es bei den Geimpften nur etwa 14 bis 15 – ein erheblicher Unterschied!
Besonders interessant sind die resultierenden geschlechtsspezifischen Unterschiede. Frauen scheinen von der Impfung stärker zu profitieren, möglicherweise aufgrund ihrer ausgeprägteren Immunantwort. Frauen produzieren nach Impfungen in der Regel mehr Antikörper, was zu einem besseren Schutz führen könnte.
Doch wie genau funktioniert dieser Schutzeffekt? Der Auslöser der Gürtelrose, das Varizella-Zoster-Virus, bleibt nach einer Windpocken-Erkrankung latente im Körper. Im Alter oder bei geschwächtem Immunsystem kann es reaktiviert werden und Gürtelrose verursachen. Es wird vermutet, dass die Impfung das Immunsystem stärkt und entzündliche Prozesse verhindert, die durch das Virus im Nervengewebe entstehen und möglicherweise zu langfristigen Hirnschäden führen.
Ein wichtiger Aspekt ist, dass die Studie sich auf den Lebendimpfstoff bezieht, der in Deutschland nicht mehr verwendet wird. Seit 2018 empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) den Totimpfstoff "Shingrix" ab einem Alter von 60 Jahren oder für Risikogruppen ab 50 Jahren. Ermutigende Ergebnisse aus einer weiteren amerikanischen Analyse deuten darauf hin, dass auch Shingrix möglicherweise einen ähnlichen Schutz vor Demenz bietet, nachdem weniger Diagnosen bei 65-Jährigen festgestellt wurden.
Die Entdeckung dieser Studie hat auch die deutsche Fachwelt überzeugt. Virologe Klaus Überla vom Universitätsklinikum Erlangen betont, dass dies einen „weiteren guten Grund“ für die Gürtelroseimpfung darstellt, die von der Ständigen Impfkommission empfohlen wird. Peter Berlit, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Neurologie, schlägt vor, die Impfung aufgrund der zusätzlichen Vorteile bereits ab 50 Jahren für Frauen zu empfehlen.
Insgesamt könnte dieses überraschende Forschungsergebnis ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der Gesundheit älterer Menschen sein. Lassen Sie sich impfen und schützen Sie nicht nur Ihre Haut, sondern möglicherweise auch Ihr Gedächtnis! Wer hätte gedacht, dass der Schutz vor Gürtelrose auch gleichzeitig ein Schutzschild gegen Demenz sein kann?