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Güggeli & Schnitzel-Alarm: Die Köche sind weg!

2024-09-15

Nur einer bleibt dem Restaurant Treu. Das «Frohsinn» in Udligenswil LU ist bekannt für die besten Güggeli der Region, ein Erfolg, der seit über 130 Jahren anhält. Der Patron Philipp Röthlin kümmert sich um alles – von Reservierungen bis hin zum Wein. Doch aktuell sieht es düster aus: Alle Köche und das Serviceteam sind gegangen. Lediglich sein Sohn Junior, der bei seinem Vater Eugen die Kochkunst erlernt hat, springt gelegentlich ein. «Güggeli und Risotto kann er perfekt», lobt der Patron. Darum dreht sich alles im «Frohsinn».

Die Tradition der Güggeli reicht bis ins Jahr 1939 zurück, als Sophie Kunz zunächst als Magd begann und die Pouletbeiz-Tradition begründete. Die Hühner wurden einst im Garten gehalten und frisch verarbeitet. Seit 1972 führen die Röthlins den Betrieb, anfangs Eugen und nun Philipp seit 2013. Heute kommen die Hühner von der Firma Kneuss aus Mägenwil AG. Der Geheimtipp: Die Güggeli werden nicht im Ofen, sondern in einer Eisenpfanne zubereitet – das Ergebnis sind knusprige, saftige Hühner.

Die Kreationen werden in zwei Durchgängen serviert, begleitet von Nussbutter, Risotto und Pommes frites – die Qualität schwankt, doch Stammgäste verlangen meistens beide Beilagen. «Die Güggeli sind eine krisensichere Angelegenheit», so Röthlin. Er hat die Kochkunst bei dem strengen Hotelkoch Otto Limacher erlernt, was ihm nun in der Küche zugutekommt. «Kochen macht mir wieder Spaß», sagt Röthlin über sein Comeback.

Im «Old Swiss House» steht der Hausherr in stressigen Zeiten ebenfalls selbst am Herd. Nach einem erfolgreichen Küchenchef, Günter Renz, fand er es schwer, einen geeigneten Nachfolger zu finden. So übernimmt Philipp Buholzer selbst die Verantwortung. Obwohl seine Kochausbildung schon einige Jahrzehnte zurückliegt, war sein Lehrmeister der Star Eckart Witzigmann. Im «Old Swiss House» dreht sich alles um das berühmte Wienerschnitzel; pro Monat werden unglaubliche 1400 Schnitzel verkauft. Die Küche wird durch den Publikumserfolg nicht überbelastet, da die Servicemitarbeiterinnen das Schnitzel direkt am Tisch zubereiten und somit den Gästen eine einzigartige Erfahrung bieten.

Philipp Buholzer, ein Gentleman-Gastgeber, plant jedoch einen Verkauf des renommierten «Old Swiss House». Er möchte mehr Zeit für seine Familie haben und die Familientradition nicht ewig fortsetzen. Das beeindruckende Riegelhaus beim Löwendenkmal wird an den meistbietenden Käufer verkauft, wobei die Schnitzel weiterhin angeboten werden – und das mindestens noch einige Monate. Fans des Hauses können also aufatmen, denn die legendären Wienerschnitzel bleiben vorerst noch im Angebot. Wer wird der neue Besitzer und welche Neuerungen könnten somit auf die Tradition folgen?