Wissenschaft

Großbritannien: Elon Musk bleibt Mitglied der Royal Society – Was bedeutet das für die Wissenschaft?

2025-03-04

Autor: Leonardo

Elon Musk, der Tech-Milliardär und CEO von Tesla und SpaceX, sorgt derzeit für Aufregung mit seinem DOGE-Gremium, das in der Öffentlichkeit als belastend für viele Mitarbeiter von US-Behörden wahrgenommen wird. Jetzt steht Musk, der seit 2018 Mitglied der britischen Royal Society ist, im Mittelpunkt einer Debatte über seine Mitgliedschaft. Diese Woche wurde bekannt, dass er vorerst weiterhin Teil dieser prestigeträchtigen wissenschaftlichen Gemeinschaft bleibt, obwohl eine Sondersitzung stattfand, um über einen möglichen Ausschluss zu beraten.

Die Sitzung wurde einberufen, nachdem rund 3400 Wissenschaftler eine Petition unterzeichnet hatten, die Musks Ausschluss aus der Royal Society forderte. In einer offiziellen Stellungnahme wurde zwar nicht explizit auf Musk eingegangen, jedoch bekundeten die über 150 Teilnehmer des Treffens einstimmig den Wunsch, die Akademie müsse ihre Anstrengungen zum Schutz von Wissenschaft und Wissenschaftlern verstärken. Dies geschieht in einer Zeit, in der die wissenschaftliche Integrität mehr denn je bedroht ist. Der Sprecher sagte, dass man nun mögliche Maßnahmen prüfen werde, um die Wissenschaft vor Desinformation und ideologischen Angriffen zu schützen.

In der Petition wurden Elon Musk Verstöße gegen den Verhaltenskodex der Royal Society vorgeworfen, da ihm die Förderung „unbegründeter Verschwörungstheorien“ zur Last gelegt wurde. Darunter befinden sich auch Unterschriften prominenter Wissenschaftler, einschließlich Nobelpreisträger. Musk selbst äußerte sich im Vorfeld der Sitzung und erklärte, dass es ihn nur bedürftig interessiere, was „feige, unsichere Narren“ über Auszeichnungen und Mitgliedschaften denken.

Kritik an Musk geht auch von Wissenschaftlern wie Stephen Curry aus, einem emeritierten Professor am Imperial College London. Er bezeichnete Musk als „einen der aktivsten Verbreiter von Falschinformationen“ in seinem sozialen Netzwerk X (ehemals Twitter). Curry betonte, dass Musks neueste Aktivitäten, einschließlich seiner Rolle als Berater des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump, die Situation noch verschärft hätten.

Die Royal Society, gegründet im Jahr 1660, ist die älteste wissenschaftliche Akademie der Welt und umfasst zahlreiche Wissenschaftler aus Großbritannien und darüber hinaus. Zu den berühmtesten Mitgliedern zählen Größen wie Isaac Newton, Charles Darwin, Albert Einstein und Stephen Hawking. Die aktuelle Diskussion um Musk wirft nicht nur Fragen zur Verantwortung von Wissenschaftlern in der heutigen Zeit auf, sondern auch darüber, wie der Einfluss von Geld und Macht in wissenschaftlichen Gemeinschaften reguliert werden sollte. An diesem Beispiel wird deutlich, wie komplex die Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Ethik und öffentlichem Einfluss ist.