Gesundheit

Grippe-Impfstoff: So wird er jedes Jahr neu entwickelt – Was du unbedingt wissen musst!

2024-09-22

Spätestens im Oktober ist sie wieder da: die Grippe. Viele Menschen unterschätzen diese hochansteckende Infektionskrankheit und verwechseln sie oft mit einer Erkältung. Dabei sterben jährlich Tausende an den Folgen der Grippe. Einmal durchgemacht, denkt man oft, das Immunsystem könne beim nächsten Mal einfacher reagieren. Doch bei den ständig mutierenden Grippeviren sieht die Realität anders aus.

Warum ist der Grippevirus so tückisch?

Die Grippeviren verändern sich ständig, und zwar auf subtile Weise. Diese Mutationen sind so ausgeklügelt, dass das Immunsystem, das sich möglicherweise noch an vergangene Infektionen erinnert, oft machtlos ist, sobald man sich mit diesen neuen Varianten ansteckt. Dies ist der Hauptgrund, warum eine jährliche Impfung unerlässlich ist.

Die verschiedenen Grippeviren im Überblick

Es gibt vier Haupttypen von Grippeviren: A, B, C und D. Typ C und D sind nicht wirklich zu beachten, weil sie meist nur milde Symptome verursachen. Hingegen sind Typ A und B die Hauptverursacher schwerer Grippewellen. Typ A ist besonders gefährlich, weil er eine Vielzahl von Subtypen hat, die durch verschiedene Kombinationen von H- und N-Oberflächenproteinen entstehen können. Bekannte Beispiele sind H1N1, oft liebevoll als „Schweinegrippe“ bezeichnet, und H7N9, bekannt für seine Verbindung zur Vogelgrippe.

Was erwartet uns in dieser Saison?

Um zu erfahren, welche Viren in diesem Jahr kursieren werden, stützen sich die Gesundheitsbehörden auf Daten aus der Südhälfte der Erde, insbesondere von Australien. Jede Saison überwacht die Weltgesundheitsorganisation WHO die Viren, die bei erkrankten Personen festgestellt werden. Diese Daten helfen dabei, die Impfstoffe für die bevorstehende Grippesaison zu bestimmen. Bereits im Februar liegt die Entscheidung vor - eine Art Wettlauf gegen die Zeit, um rechtzeitig gegen die Viren gewappnet zu sein, die uns im Herbst erreichen werden.

Ein Blick auf den Impfstoff für dieses Jahr

In diesem Jahr wird der Grippeimpfstoff aus Antigenen von vier der am häufigsten vorkommenden Virusvarianten hergestellt. Ein bemerkenswerter Faktor this Jahr: Die B-Linie Yamagata seit über vier Jahren nicht mehr nachgewiesen wurde, und deshalb wird sie von der WHO nicht mehr in den Impfstoff aufgenommen. Das bedeutet, dass die meisten Impfstoffe in dieser Saison lediglich aus zwei Typ-A-Viren und einer Typ-B-Linie, der Victoria-Linie, bestehen werden.

Der richtige Zeitpunkt für die Grippeimpfung

Es dauert etwa 10 bis 14 Tage, bis der Impfstoff seine volle Wirkung entfaltet. Um rechtzeitig vor dem Jahreswechsel, der oft den Höhepunkt der Grippesaison markiert, geschützt zu sein, empfehlen Experten, sich bereits im Oktober oder spätestens Mitte Dezember impfen zu lassen. Aber auch eine späte Impfung kann noch sinnvoll sein; niemand kann genau vorhersagen, wie lange die Grippewelle in einem bestimmten Jahr andauern wird.

Wer sollte sich impfen lassen?

Die Ständige Impfkommission (Stiko) rät besonders älteren Menschen, Schwangeren ab dem zweiten Trimester und Personen mit bestehenden Gesundheitsproblemen zur Impfung. Überleg dir auch selbst, ob du, auch ohne Vorerkrankungen, von einer Impfung profitieren könntest – die Grippe kann jeden treffen!

Ein wichtiger Hinweis:

Viele Impfstoffe werden üblicherweise in Hühner-Eiern hergestellt. Für Menschen mit schweren Allergien gibt es auch Impfansätze, die in Zellkulturen produziert werden, wie beispielsweise der Flucelvax-Impfstoff.

Insgesamt ist es entscheidend, informiert zu bleiben und die richtige Entscheidung für die eigene Gesundheit zu treffen - und sich rechtzeitig impfen zu lassen. Ärztemangel und unzureichende Informationen sind keine Entschuldigung – schütze dich und deine Lieben!