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Greenpeace-Studie: NATO bleibt Russland militärisch überlegen

2024-11-11

Autor: Louis

Eine aktuelle Studie, beauftragt von Greenpeace, betont die militärische Überlegenheit der NATO-Staaten gegenüber Russland, unabhängig von den aktuellen militärischen Aufrüstungen des russischen Präsidenten Wladimir Putin.

Die Studie zeigt, dass die NATO-Staaten derzeit etwa zehnmal so viel in ihre Streitkräfte investieren wie Russland, mit 1,19 Billionen US-Dollar im Vergleich zu 127 Milliarden US-Dollar. Selbst wenn man die Militärausgaben der USA außen vor lässt und die unterschiedlichen Kaufkraftparitäten berücksichtigt, bleibt der deutliche Vorteil der NATO bestehen (430 Milliarden US-Dollar zu 300 Milliarden US-Dollar).

Im Bereich der Großwaffensysteme übertrifft die NATO Russland um den Faktor drei. Beispielsweise verfügen die NATO-Staaten über 5.406 Kampfflugzeuge, darunter 2.073 in Europa, während Russland lediglich 1.026 besitzt. Bei strategischen Bombern ist Russland mit 129 Einheiten fast gleichauf mit den USA, die 140 besitzen.

Berichten zufolge leidet Russland auch unter einem erheblichen technologischen Rückstand in vielen Waffensystemen, der in den nächsten zehn Jahren kaum aufgeholt werden kann. Die NATO ist nicht nur zahlenmäßig überlegen, sondern hat auch einen Vorteil, was die Einsatzbereitschaft ihrer Truppen angeht. Zudem wird festgestellt, dass die NATO über mehr als 70 Prozent des weltweiten Rüstungsmarktes kontrolliert.

Die Autoren der Studie, Herbert Wulf und Christopher Steinmetz, empfehlen, anstatt weiter aufzurüsten, die konventionelle Überlegenheit der NATO zu nutzen, um Initiativen zur Rüstungskontrolle zu erarbeiten und durchzuführen. Diese sollten darauf abzielen, Vertrauen zu schaffen und eine Verifikation der militärischen Kapazitäten in Europa zu ermöglichen.

Ein zentraler Vorschlag der Wissenschaftler ist die Rettung des NewStart-Abkommens, das die Begrenzung strategischer Nuklearwaffen zwischen Ost und West regelt. Dies stellt den letzten bedeutenden Pfeiler der nuklearen Rüstungskontrolle dar und könnte eine wichtige Grundlage für zukünftige diplomatische Bemühungen bilden. Angesichts der wachsenden Spannungen zwischen den NATO-Staaten und Russland könnte dies der Schlüssel zu einer Deeskalation und einem nachhaltigen Frieden sein.