Technologie

Google und Microsoft: Pflicht-KI-Tools in Büro-Abos – was bedeutet das für die Nutzer?

2025-01-20

Autor: Sofia

Wenn zwei der größten Technologieunternehmen der Welt, Microsoft und Google, gleichzeitig ähnliche Entscheidungen treffen, ist das zweifellos ein bedeutender Schritt in der Branche. Beide Unternehmen haben angekündigt, dass KI-Tools nicht mehr separat angeboten werden, sondern künftig in die regulären Office-Abos integriert werden. Doch das hat seinen Preis.

Bislang mussten Nutzer für ihre Büroanwendungen wie Tabellenkalkulationen, Textverarbeitung und Präsentationssoftware ein Abonnement abschließen und für die Nutzung von KI-Funktionen zusätzlich bezahlen. Diese Zeiten sind jetzt vorbei: Die KI-Funktionen sind nun fester Bestandteil der Abos, wofür die Preise steigen.

Höhere Kosten für Abonnenten

Microsoft wird die Preise um 3 Dollar pro Monat erhöhen. Aktuelle Abonnenten können zwar ihre bestehenden Verträge behalten und auf die neuen KI-Funktionen verzichten, müssen jedoch dennoch die höheren Preise akzeptieren. Neukunden hingegen erhalten nur noch die Möglichkeit, die KI-Funktionen – die gegen Aufpreis aktivierbar sind – zu buchen.

Google verfolgt einen ähnlichen Ansatz. Wer für seine Google Workspace-App (ehemals G Suite) bislang 20 Dollar zahlte, kann sich ab sofort auf zusätzliche 2 Dollar für die integrierten KI-Funktionen einstellen. Dies gibt insbesondere jenen Nutzern, die bislang für KIs bezahlten, einen kleinen Vorteil.

Die Herausforderung der Monetarisierung

Während Verbraucher von diesen Preiserhöhungen verärgert sind, macht es für die Technologieunternehmen wirtschaftlich Sinn, die Preise anzupassen. Die Monetarisierung von KI bleibt eine große Herausforderung, da die Kosten für Entwicklung, Hardware und Energie enorm sind. Sam Altman von OpenAI hat kürzlich eingeräumt, dass selbst Abos für 200 Dollar im Monat oft defizitär sind.

Die größte Herausforderung besteht nicht nur darin, KI verantwortungsbewusst und datenschutzkonform zu entwickeln, sondern auch, die Finanzen nachhaltig zu halten. Datenschutz ist dabei ein zentrales Anliegen, insbesondere wenn es darum geht, sensible Nutzerdaten zu schützen und nicht weiterzugeben.

Marktgerechte Lösungen für KI

Die aktuellen Aboänderungen von Microsoft und Google machen KI zwar einem breiteren Publikum zugänglich, entziehen ihr aber auch teilweise die Exklusivität. Volker Weber, ein angesehener Technologie-Experte, beschreibt es treffend: "KI ist ein Feature, kein Produkt." Das bedeutet, dass KI als eigenständiges Produkt nur schwer vermarktbar ist – sie ist einfach ein Werkzeug, das neue Funktionen ermöglicht.

Für die breite Masse ist die Technik oft nebensächlich. Der Erfolg eines Produkts hängt davon ab, ob es einen klaren Mehrwert bietet. Apple hat vor Kurzem seine bescheidenen KI-Anstrengungen als "AI for the rest of us" bezeichnet – eine Anspielung darauf, dass KI für jeden nutzbar sein sollte, ohne tiefgehendes technisches Wissen.

Diesen Weg verfolgen auch Microsoft und Google. Für die meisten Nutzer spielt es keine Rolle, welche Technologien hinter den neuen Funktionen wie der Rechtschreibprüfung stecken. Was zählt, sind die resultierenden Vorteile, wie korrekt geschriebene Texte oder automatisierte Briefe. Die genaue Funktionsweise der verwendeten Technologien bleibt für sie im Hintergrund.