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Gaza Geiselübergabe: Vier israelische Soldatinnen endlich frei – was bedeutet das für den Konflikt?

2025-01-25

Autor: Gabriel

Am Samstagvormittag wurden vier israelische Soldatinnen, Liri Albag (19), Naama Levy, Karina Ariev und Daniella Gilboa (alle 20), von der Hamas aus der Geiselhaft entlassen. Diese Geiselübergabe sticht hervor im Vergleich zu der chaotischen Übergabe der vorherigen Woche, als die Soldatinnen von einer großen Menschenmenge umgeben waren. Die Hamas hatte sich diesmal anders vorbereitet und inszenierte die Übergabe auf einer Bühne im Rahmen einer Medienveranstaltung in Gaza-Stadt.

Die Soldatinnen trugen ihre Uniformen und wurden vor Helfern des Internationalen Roten Kreuzes vorgestellt, umgeben von offensichtlichen Symbolen der palästinensischen Identität. Im Hintergrund hingen Banner mit kraftvollen Botschaften für die Weltöffentlichkeit, was eine bewusste Selbstinszenierung der Hamas darstellt. Der israelische Armeesprecher Daniel Hagari kritisierte diese als „zynische“ Schau.

Die Geiselübergabe ist Teil eines komplexen Abkommens zwischen Israel und der Hamas, welches nicht nur die Freilassung von Geiseln, sondern auch das Entlassen von Hunderte palästinensischen Gefangenen beinhaltet. Dieser Waffenstillstand, der vor zehn Tagen vereinbart wurde, soll zunächst sei Wochen andauern.

Irritation in Israel

Die Entscheidung der Hamas, Soldatinnen vor Zivilistinnen freizulassen, sorgte in Israel für Irritationen. Ein Armeesprecher betonte, dass die Hamas nicht dem Abkommen gefolgt sei, das eine zuerst Freilassung von Zivilistinnen vorsah. Familienangehörige, insbesondere von Liri Albag, äußerten gemischte Emotionen über die Freiheit ihrer Tochter, während ihre Gedanken auch bei den noch in Gefangenschaft befindlichen Zivilistinnen wie Arbel Yehoud und Shiri Bibas blieben.

Nach der Ankunft in Israel sollten die Soldatinnen medizinisch untersucht werden, bevor sie mit ihren Familien zusammentreffen konnten. Aus Berichten geht hervor, dass sie auch bei einem Kliniker in der Nähe von Tel Aviv weitere Angehörige treffen sollten. An den Flughäfen und grenznahen Gebieten warteten viele Menschen ungeduldig auf die Nachrichten über die Freilassung.

Im Austausch für die Soldatinnen werden 200 palästinensische Häftlinge entlassen, darunter viele, die wegen schwerer Verbrechen gegen Israelis verurteilt wurden. Berichten zufolge wurden einige dieser Häftlinge nach Ramallah im Westjordanland und andere nach Ägypten gebracht.

Eine gefährliche Eskalation?

Währenddessen bleibt die Situation im Gazastreifen angespannt. Die internationale Gemeinschaft verfolgt mit Besorgnis die Entwicklungen, da die Freilassung der Soldatinnen und die anschließenden Maßnahmen von beiden Seiten potenziell zu weiteren Spannungen führen könnten. Beobachter warnen, dass jede Provokation in der kommenden Zeit die fragile Waffenstillstandsvereinbarung gefährden könnte.

Die spannungsgeladene Atmosphäre in und um Gaza bleibt weiterhin ein Thema von globalem Interesse, und viele Menschen fragen sich, was die nächsten Schritte in diesem langanhaltenden Konflikt sein werden.