Europa und die NATO stehen vor Herausforderungen in Bezug auf ihre militärische Abhängigkeit von den USA. Ein aktueller Bericht des Stockholmer Friedensforschungsinstituts SIPRI zeigt, dass die europäischen Waffenimporte aus den USA in den letzten fünf Jahren aufgrund des Ukraine-Kriegs stark angestiegen sind. Insbesondere die Schweiz und Deutschland haben in den USA moderne F-35A Kampfjets bestellt, was verschiedene Diskussionen über die Aspekte der nationalen Sicherheit auslöste.

Die zentrale Sorge, die derzeit in vielen NATO-Staaten kursiert, ist die mögliche Existenz eines sogenannten „Kill Switch“, der von den USA aktiviert werden könnte und damit die Kontrolle über das Flugzeug übernimmt. Dieses Konzept, das einen „Ausschaltknopf“ darstellen würde, ist jedoch immer noch umstritten, da es bisher keine konkreten Beweise für dessen Existenz gibt.

Militärvertreter aus Europa betonen, dass der F-35 in der Lage ist, autonom zu operieren. Dennoch gibt es Befürchtungen, dass die USA auch ohne einen physischen Kill Switch die Nutzbarkeit des F-35 beeinflussen könnten. Ein Beispiel wäre der Rückzug kritischer Unterstützung für Radarsysteme durch die USA, was die Operationen der F-35 erheblich beeinträchtigen könnte.

Zusätzlich zu diesen Fragen bleibt Europa in vielen sicherheitsrelevanten Bereichen hochgradig abhängig von den USA, unter anderem in der Kommunikation, der elektronischen Kriegsführung und der Munitionsversorgung. Der militärische Wissenschaftler Justin Bronk aus Großbritannien äußerte gegenüber der Financial Times, dass solche Abhängigkeiten Europa in schwierige Situationen bringen könnten, insbesondere in Krisenzeiten.

Die Diskussion über die F-35 und ihre potenziellen Schwächen zeigt, wie wichtig es ist, dass europäische Länder ihre Verteidigungsstrategien überdenken und ihre Unabhängigkeit in militärischen Belangen stärken. In einer Zeit, in der die geopolitischen Spannungen zunehmen, könnte diese Thematik für viele Staaten von entscheidender Bedeutung sein.