
Früherkennung von Parkinson durch Sebum-Analyse: Ein Durchbruch in der Diagnostik!
2025-09-11
Autor: Louis
Parkinson: Eine der häufigsten neurodegenerativen Erkrankungen
Parkinson zählt zu den am weitesten verbreiteten neurodegenerativen Erkrankungen weltweit. Trotz der neurologischen Fortschritte erfolgt die Diagnose derzeit hauptsächlich durch klinische Evaluierung, da es bislang keinen standardisierten Labortest gibt. Frühzeichen wie die isolierte REM-Schlaf-Verhaltensstörung (iRBD) treten oft Jahre vor den typischen motorischen Symptomen auf und bleiben häufig unentdeckt.
Sebum: Der Schlüssel zur Diagnostik?
In der Parkinson-Forschung rücken Zugangs-biochemische Marker zunehmend in den Fokus, wobei Sebum – ein lipidhaltiges Hautsekret – als vielversprechender Kandidat gilt. Es zeigt charakteristische chemische Veränderungen bei Parkinson-Patienten. Zwei neue Studien aus Großbritannien haben diese Möglichkeit eingehend untersucht.
Von der Haut zur Diagnostik: Eine große Studie an der University of Manchester
In einer wegweisenden Studie der University of Manchester wurden Sebumproben von 46 Parkinson-Patienten, 28 gesunden Kontrollen und 9 iRBD-Patienten analysiert. Mithilfe von Thermodesorptions-Gaschromatographie-Massenspektrometrie (TD-GC-MS) konnten 55 signifikante chemische Merkmale identifiziert werden. Diese Variationen lagen zwischen den Kontrollen und den Parkinson-Patienten und umfassten vor allem Lipidabbauprodukte und spezifische purinähnliche Verbindungen.
Langzeitstudien: Sebum als Warnsignal!
Die Langzeitmessungen über mehrere Jahre legen nahe, dass sich die Metabolitenkonzentrationen im Verlauf der Erkrankung verändern. Dies bedeutet, dass das Sebum-Volatilom nicht nur verschiedene Krankheitsstadien unterscheiden kann, sondern auch wertvolle Informationen über den Krankheitsverlauf liefert.
Hunde als diagnostische Helfer: Werden sie zu den neuen Ärzten?
Ein spannendes weiteres Forschungsprojekt an der University of Bristol untersuchte, ob speziell ausgebildete Hunde den charakteristischen Parkinson-Geruch im Sebum identifizieren können. Nach intensiver Schulung und 205 Proben an einer doppelblinden Testung erzielten die Hunde Sensitivitäten von bis zu 80% und Spezifitäten von bis zu 98%.
Perfekte Symbiose der Diagnosemethoden
Die Hundestudie stellt eine vielversprechende, nicht-invasive Screening-Methode dar, die durch ihre geringe technische Komplexität besticht. Im Gegensatz dazu bietet die Massenspektrometrie detaillierte molekulare Profile. Beide Methoden deuten darauf hin, dass Parkinson spezifische chemische und olfaktorische Muster im Sebum hinterlässt.
Fazit: Ein Hoffnungsschimmer für die Früherkennung von Parkinson!
Die vorliegenden Studien zeigen, dass Sebum eine stabil zugängliche Matrix zur Erkennung von Parkinson-spezifischen Veränderungen darstellt. Sie belegen, dass charakteristische Muster bereits im prodromalen Stadium der Krankheit nachweisbar sind. Um jedoch eine breite klinische Anwendung zu ermöglichen, sind weitere Untersuchungen mit größeren Probandenzahlen nötig, um die diagnostische Genauigkeit zu validieren und standardisierte Marker zu definieren. Langfristig könnten beide Ansätze kombiniert die Früherkennung und Verlaufskontrolle von Parkinson revolutionieren.