
Frühe Hinweise auf Demenz: Schlafverhalten kann entscheidende Warnsignale geben
2025-03-22
Autor: Alina
In Deutschland leiden immer mehr Menschen an Demenz, einer Erkrankung, die nicht nur ältere, sondern zunehmend auch jüngere Personen betrifft. Aktuellen Schätzungen der Deutschen Alzheimer Gesellschaft zufolge sind bereits rund 1,8 Millionen Menschen in Deutschland betroffen. In Anbetracht dieser besorgniserregenden Zahlen ist es wichtig, sich intensiver mit der Prävention und den Risikofaktoren für Demenz auseinanderzusetzen.
Eine neue Studie aus Kanada hat ergeben, dass Schlafstörungen ein frühes Warnsignal für die Erkrankung darstellen können. Bereits Jahre vor einer formellen Diagnose können subtile Veränderungen im Schlafverhalten auf eine mögliche Demenz-Erkrankung hinweisen. Insbesondere eine REM-Schlaf-Verhaltensstörung, bei der Betroffene häufig im Schlaf herumzappeln oder um sich schlagen, könnte auf ein stark erhöhtes Risiko für neurodegenerative Erkrankungen wie Demenz oder Parkinson hindeuten. Studien zeigen, dass Menschen mit solchen Schlafproblemen bis zu 100 Prozent wahrscheinlicher an diesen Krankheiten erkranken.
Neben Schlafstörungen gibt es eine Vielzahl weiterer Symptome, die auf eine Demenzerkrankung hinweisen können: - Verwirrtheit und zunehmende Vergesslichkeit - Verlust des Geruchssinns - Orientierungsprobleme - Aggressivität und Reizbarkeit - Depressionen - Veränderung der Persönlichkeit - Wahnvorstellungen oder Halluzinationen - Sprachstörungen - Abnahme der aktiven Teilnahme am Alltag - Schwierigkeiten bei alltäglichen Aufgaben
Forscher weisen darauf hin, dass die REM-Schlafphase, die etwa ein Viertel des Schlafs ausmacht, kritisch für die Gesundheit des Gehirns ist. Wenn hierbei Störungen auftreten, kann dies die Wahrscheinlichkeit erhöhen, später an Demenz zu erkranken. Eine weitere Studie der Boston University hat ergeben, dass auch verkürzte REM-Schlafphasen mit einem erhöhten Krankheitsrisiko verbunden sind.
Außerdem legt die Alzheimer Forschung Initiative nahe, dass eine ausreichende Schlafdauer für den Abtransport schädlicher Substanzen aus dem Gehirn wichtig ist, darunter das Protein Amyloid-Beta, das bei Alzheimer eine zentrale Rolle spielt. Schlafmangel kann die „Reinigungsfunktionen“ des Gehirns stören, was schließlich die Gefahr der Ablagerung neurotoxischer Proteine erhöht.
Eine Untersuchung im Wissenschaftsmagazin Nature Communications bestätigt, dass Menschen, die im Durchschnitt sieben Stunden pro Nacht schlafen, ein deutlich niedrigeres Risiko für Demenz aufweisen als Personen, die weniger schlafen. Bei ihnen ist die Demenzrate fast um 30 Prozent höher.
Wissenschaftler warnen dennoch davor, einen direkten Kausalzusammenhang zwischen Schlaf und Demenz herzustellen, da weitere Faktoren eine Rolle spielen könnten. Dennoch ist es klar, dass qualitativ hochwertiger und ausreichender Schlaf ein entscheidender Aspekt zur Prävention von Demenz ist. Neben Schlaf ist eine ausgewogene Ernährung ebenfalls wichtig: der regelmäßige Verzehr von frischem Obst und Gemüse kann das Risiko ebenfalls senken.
Daher ist es für alle Menschen, insbesondere für ältere, essentiell, auf ihre Schlafgewohnheiten zu achten und gesunde Lebensweisen zu fördern, um das Risiko für Demenzerkrankungen zu minimieren.